Gaeta

Gaeta
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Gaeta (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Provinz Latina (LT)
Koordinaten 41° 13′ N, 13° 34′ OKoordinaten: 41° 13′ 0″ N, 13° 34′ 0″ O
Höhe m s.l.m.
Fläche 28 km²
Einwohner 20.208 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 04024
Vorwahl 0771
ISTAT-Nummer 059009
Volksbezeichnung Gaetani
Schutzpatron Sant'Erasmo
Website www.comune.gaeta.lt.it

Blick auf Gaeta vom Meer aus

Gaeta ist eine italienische Stadt in der Provinz Latina in der Region Latium mit 20.208 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019). Sie ist Sitz eines Erzbischofs.

Geographie

Lage von Gaeta in der Provinz Latina

Gaeta liegt 130 km südöstlich von Rom und 90 km nordwestlich von Neapel. Der Hafen- und Badeort liegt auf einer hügeligen Landzunge, einem Ausläufer der Monti Aurunci, am Golf von Gaeta, südöstlich von Sperlonga. In Gaeta ist die typische Vegetation des Mittelmeerraumes anzutreffen. Das viele Grün in der Stadt wird geprägt von Pinien und Palmen.

Ein Teil der Gemarkung gehört zum Parco regionale Riviera di Ulisse. Darunter der Park „Monte Orlando“ an der Spitze der Landzunge.

Gaeta hat ein typisches Mittelmeerklima mit milden Wintern und warmen Sommern. Die langen Sandstrände des Stadtbezirks Serapo werden etwa von April bis Oktober von Badenden aufgesucht.

Die Stadtteile der Gemeinde sind Areanuta, Ariana, Fontania, Quattro Remi, Sant'Agostino, San Vito und Serapo. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 0 bis 491 m s.l.m.

Gaeta ist Mitglied der Comunità Montana dei Monti Aurunci.

Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 2 (mittel gefährdet).[2]

Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn Itri und Formia.

Panorama von Gaeta und seinem Golf
Gaeta

Geschichte

Gaeta 1764

Gaeta wurde bereits von Vergil in der Aeneis zitiert (Reise von Aeneas nach Rom). Es ist der Ort, an dem Aeneas nach der Legende seine Amme Caieta beerdigte. Von ihr soll sich auch der antike Name Caieta ableiten.[3] Nach Strabon stammt der Name jedoch vom lakonischen Wort für Untiefe (Καιέτας). Der natürliche Hafen wurde schon sehr früh frequentiert. Das antike Caieta erlangte im Mittelalter große Bedeutung für den Seehandel. Ab der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. kam er in das römische Einflussgebiet und entwickelte sich zu einem beliebten Kurort mit zahlreichen Villen. Unter anderem besaßen Cicero und Antoninus Pius hier Villen. Auf dem Monte Orlando befinden sich das Grabmal des römischen Konsuls Lucius Munatius Plancus (frühes 1. Jahrhundert n. Chr.) und die Wallfahrtskirche Montagna Spaccata.

Im Mittelalter sicherte die Stadt unter der Herrschaft der Caetani, Herzöge von Gaeta, ihre Selbständigkeit gegenüber Papst und Kaiser sowie benachbarten Königen und Herzogen, unter anderem durch ein Bündnis mit den Sarazenen vom Garigliano.

Papst Pius IX. fand hier 1848 Zuflucht, nachdem ihn Aufständische während des italienischen Risorgimento aus Rom vertrieben hatten.

Der letzte König beider Sizilien, Franz II., wurde 1860 durch Garibaldi hierher vertrieben und hielt der Belagerung mit seinen letzten Truppen, befehligt von General Felix von Schumacher, mehrere Monate lang stand. Bis zum Zweiten Weltkrieg diente Gaeta aufgrund seiner geografischen Lage als Seefestung.

Seit 1967 ist in Gaeta das Flaggschiff der United States Sixth Fleet stationiert. Derzeit ist dies die USS Mount Whitney (LCC-20). Sie untersteht dem US-Flottenkommando (Naval Forces Europe-Africa/6th Fleet) in Neapel, wo sich auch der ehemals bedeutendere Stützpunkt der 6. Flotte befindet.

Bevölkerungsentwicklung

Politik

Cosmo Mitrano (PdL) wurde am 11. Juni 2017 erneut zum Bürgermeister gewählt und am 15. Juni 2017 im Amte bestätigt: Es war seine erste Wiederwahl.

Bürgermeister von Gaeta

  • 1994–2001: Silvio D'Amante, (DS)
  • 2002–2006: Massimo Magliozzi, (FI)
  • 2006–2007: Bruno Frattasi, kommissarischer Bürgermeister
  • 2007–2012: Antonio Raimondi, (linke Bürgerliste)
  • seit 2012: Cosmo Mitrano, (PdL/FI)

Wappen

Das Wappen der Stadt ist ein viergeteilter Schild mit abwechselnd silbernen und roten Feldern. Das Wappen geht auf die aus Gaeta stammende Familie Caetani zurück.

Städtepartnerschaften

  • Partnerstädte von Gaete sind Frontignan in der französischen Region Okzitanien sowie Somerville und Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts.[4]
  • Ein Freundschaftsvertrag besteht mit der Stadt Bethlehem in Palästina.
Der Glockenturm der Kathedrale

Tourismus

Fassade der Santissima Annunziata von Gaeta

Gaeta ist ein wichtiger Badeort zwischen Rom und Neapel. Im August verdreifacht sich die Bevölkerung der Stadt durch die Anwesenheit überwiegend italienischer Urlauber. Nur etwa 5 % der Augusturlauber in Gaeta sind Ausländer. Besonders beliebt ist der Stadtbezirk „Gaeta vecchia“ mit der mittelalterlichen Burg, den engen Gassen, alten Kirchen sowie der Kathedrale und dem Kloster. Dort befinden sich auch viele kleine Restaurants und Bars. Zwei Kilometer Richtung Sperlonga, auf der entlang der Küste führenden „Via Flacca“, befindet sich die „Disco-Meile“ mit Dutzenden von Diskotheken; die meisten davon zwischen Hang und Strand.

Sehenswürdigkeiten

Historische Überreste aus der Zeit der Antike stellen touristische Attraktionen dar. Berühmt ist die Barockkirche Santissima Annunziata mit der sogenannten "goldenen Grotte" (grotta d'oro), die direkt an der Uferpromenade liegt. Zu den bekanntesten Bauwerken gehört auch die Kathedrale von Gaeta, nach dem schweren Erdbeben von 1213 bis 1256 in gotischem Stil wiederhergestellt, aber seit dem 16. Jahrhundert zum Klassizismus hin verändert. Ihr Campanile wurde ab 1184 errichtet und 1279 weitgehend vollendet. Über der Altstadt erhebt sich das mittelalterliche Kastell (8. Jahrhundert), das heute als Staatsgefängnis genutzt wird.

Jazzfestival

Seit 2008 findet jedes Jahr in Gaeta das „Gaeta Jazz Festival“ statt. Damals mehr als ein Privatvergnügen ins Leben gerufen ist das Festival heute ein angesehenes musikalisches Event auf dem renommierte und international bekannte Jazzmusiker, wie unter anderem schon Roberto Gatto und Roy Hargrove, auftreten. Die Höhepunkte des Festivals stellen Konzerte dar, die im Innenhof des mittelalterlichen Kastells stattfinden. Das eigentliche Festival findet im Sommer statt, inzwischen gibt es allerdings auch eine Ausweitung des Festivals auf den Winter unter dem Namen „Gaeta Jazz Winter“.

Verkehr

  • Strada Statale 213 Italia.svg Gaeta wird entlang der Küste von der SS 213 Via Flacca durchquert, die von Terracina nach Formia führt.
  • Strada Statale 213 Italia.svg Kurz hinter Gaeta mündet die SS 213 in die SS 7 Via Appia, die Hauptverbindung Richtung Rom.
  • Strada Statale 630 Italia.svg Über die SS 630 ist Gaeta nach Norden mit Cassino verbunden.
  • Autostrada A1 Italia.svg Über die SS 630 erreicht man auch in 42 km Entfernung die Anschlussstelle Cassino an der A1 Autostrada del Sole.
  • Treno Der nächste Bahnhof liegt in 8 km Entfernung in Formia an der Bahnstrecke Roma–Formia–Napoli.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johannes von Gaeta (um 1058–1119), italienischer Papst Gelasius II.
  • Giovanni Caboto (um 1450–1498), italienischer Seefahrer
  • Thomas Cajetan, eigentlich Tommaso de Vio (1469–1534), italienischer Dominikaner, Kardinal und Begründer des Neuthomismus
  • Scipione Pulzone (um 1550–1598), italienischer Maler
  • Sebastiano Conca (um 1680–1764), italienischer Maler
  • Giovanni Bausan (1757–1825), italienischer Marineoffizier und Politiker im Königreich Neapel
  • Luigi Di Liegro (1928–1997), italienischer katholischer Priester

Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben

  • Cy Twombly (1928–2011), US-amerikanischer Maler, lebte und arbeitete über 50 Jahre in Gaeta[5]

Weblinks

Commons: Gaeta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gaeta auf www.comuni-italiani.it (italienisch)
  • Christian Hülsen: Caietae portus. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 1323 f.

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Italienischer Zivilschutz
  3. Vergil, Aeneis 7.1–7
  4. Website Gaeta – comuni gemellati
  5. Cy Twombly ist tot. n-tv, Online-Ausgabe vom 6. Juli 2011, abgerufen am 6. Juli 2011.

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