Eurypylos (Sohn des Telephos)

Neoptolemos tötet Eurypylos, attisch-schwarzfigurige Amphora des Antimenes-Maler, um 510 v. Chr., Antikensammlung des Martin von Wagner Museums (L 309)

Eurypylos ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) ist in der griechischen Mythologie König von Mysien, am Fluss Kaïkos. Er war der Sohn des Herakliden Telephos (daher der Telephide) und der Schwester des Priamos, Astyoche[1] (nach anderen war Astyoche Eurypylos’ Gattin[2]).

In der letzten Phase des trojanischen Kriegs wünschte sich Priamos militärische Unterstützung von Seiten des Eurypylos und wirkte in diesem Sinne auf dessen Mutter Astyoche ein. Aber Astyoche wollte aus Angst um das Leben ihres Sohns zunächst nichts davon wissen, bis ein Geschenk des Priamos, ein goldener Weinstock (den Zeus einst dem Laomedon gegeben hatte),[3] sie bewog, Eurypylos doch den Troern zu Hilfe zu schicken.[1] Dabei handelte sie entgegen dem Versprechen des Telephos, der für sich und seine Nachfahren geschworen hatte, die Griechen nicht zu bekriegen.[2] Als tapferer Kämpfer und Verbündeter seines Onkels, des Königs Priamos, führte Eurypylos dann den Trojanern starke Hilfstruppen von Keteiern (Mysiern) zu.

Nach Nireus (König von Syme) galt Eurypylos als der zweitschönste Held (bei Homer erst nach Memnon[4]). Im Kampf tötete er Nireus und den Arzt Machaon,[5] ferner Bukolion, Nesos, Chromios, Antiphos,[6] Peneleos (König von Theben),[7] Eurytos (König der Epeier und Taphier), Menoikios und Harpalos (Waffengefährte des Odysseus).[8]

Nachdem Eurypylos im Zorn über seinen gefallenen Freund Meilanion (Sohn des Erylaos und der Kleite) sodann etliche Achaier niedergestreckt hatte,[9] fiel er schließlich selbst durch Neoptolemos, dem Sohn des zu diesem Zeitpunkt bereits getöteten Achilleus.[4][10] Er wurde am Flussufer des Xanthos vor dem Tor Dardanias bestattet.[11]

Weil Eurypylos den Machaon erschlagen hatte, durfte sein Name später im Tempel des Asklepios zu Pergamon nicht genannt werden, wie er in eben demselben Heiligtum auch in den heiligen Hymnen keine Erwähnung fand.[12] Die Söhne von Eurypylos und Neoptolemos, Grynos und Pergamos, legten den Konflikt ihrer Väter bei.[13]

Literatur

  • Ludwig von Sybel: Eurypylos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 1427–1430 (Digitalisat).
  • Karl Tümpel: Eurypylos 3). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 1348 f.

Weblinks

  • Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums (Kapitel 145) Neoptolemos – Tod des Eurypylos auf Projekt Gutenberg-DE

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 Akusilaos, Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrH), 2, F 40 = Scholien zu Homer, Odyssee 11,519ff.
  2. 2,0 2,1 Scholion zu Juvenal, Saturae 6,654
  3. Vgl. Kleine Ilias, Fragment 6
  4. 4,0 4,1 Homer, Odyssee 11,517–522
  5. Hyginus Mythographus, Fabulae 113; Kleine Ilias, Fragment 6 bei Pausanias 3,26,9; Quintus von Smyrna, Posthomerica 6,372ff. und 6,408ff.
  6. Quintus von Smyrna, Posthomerica 6,615ff.
  7. Pausanias 9,5,15; Quintus von Smyrna, Posthomerica 7,98ff. und 7,122ff.
  8. Quintus von Smyrna, Posthomerica 8,109ff.; Euripides, Iphigeneia in Aulis 253ff.
  9. Quintus von Smyrna, Posthomerica 8,119ff.
  10. Hyginus Mythographus Fabulae 112; Strabon 13,584; Bibliotheke des Apollodor, Epitome 5,12; Quintus von Smyrna, Posthomerica 8,262ff.
  11. Quintus von Smyrna, Posthomerica 9,41ff.
  12. Pausanias 3,26,10
  13. Servius, Kommentar zu Vergil, Eclogae 6,72

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