Erarich

Erarich († 541) war im Jahr 541 fünf Monate König der Ostgoten.

Erarich war Rugier und damit Mitglied eines verwandten Volkes, das sich den Ostgoten angeschlossen hatte. Er kam als Nachfolger von Hildebad auf den Thron, wurde aber von vielen ostgotischen Adligen nicht anerkannt. Stattdessen wurde Totila, Neffe des Hildebad und Kommandeur der Festung Treviso, zum König erhoben, und Erarich wurde im Oktober 541 auf dessen Anweisung ermordet.[1]

Erarich hatte sich an den oströmischen Kaiser Justinian I. gewandt, in der Hoffnung, den Gotenkrieg endgültig zu beenden. Er soll dem Kaiser durch enge Vertraute in Form einer offiziellen gotischen Delegation den Vorschlag unterbreitet haben, den Ostgoten ein transpadanisches Reich, also ein Gebiet in Oberitalien, nördlich des Po, zu überlassen.[2] Dort hätten die Ostgoten Erarichs als kaiserliche Foederaten gesiedelt. Im Jahr 540 hatte Justinian einen solchen Plan schon einmal formuliert, als er noch mit Witigis verhandelt hatte. Justinian war geneigt, dem Plan zuzustimmen, jedoch soll es Erarich insgeheim laut Prokop, unserer einzigen Quelle für die Regierung des Erarich, nur darum gegangen sein, seine Krone gegen den Titel eines patricius und eine hohe Geldsumme einzutauschen.

Einzelnachweise

  1. Herwig Wolfram: Die Goten. Von den Anfängen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts. Entwurf einer historischen Ethnographie. Beck, München 1990, ISBN 3-406-33733-3, S. 352.
  2. Felix Dahn: Erarich, König der Ostgothen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 382 f.

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