Einbaum von Gartrop-Bühl
Der ursprünglich etwa 17,0 m lange Einbaum von Gartrop-Bühl, nordöstlich von Hünxe wurde 1950 aus dem Lippedeich geborgen. Er ist inzwischen geschrumpft und nur etwa 15,0 Meter lang. Es ist der größte historische Einbaum, der bisher in Europa gefunden wurde.
Im Jahr 2008 erfolgte im Rahmen seiner Präsentation im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg-Ruhrort eine dendrochronologische Untersuchung. Der Einbaum aus Eiche datiert demnach in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. Seine Formmerkmale werfen hinsichtlich seiner Funktion Fragen auf. Angesichts der besonderen Merkmale lässt sich eine Funktion als Schwimmkörper für eine Lippefähre vermuten.
Aus Nordrhein-Westfalen sind rund 60 Einbaumfunde bekannt. Einbäume dienten vielfältigen Zwecken, etwa dem Fischfang oder dem Transport von Mensch und Ladung.
Siehe auch
- Transport in der Vor- und Frühgeschichte
Literatur
- Rudolf Stampfuß: Der Einbaum von Gartrop-Bühl, in: Bonner Jahrbücher, Band 161, Köln 1961, S. 300–307.
- Marcus Heinrich Hermanns: Zum vor- und frühgeschichtlichen Wasserverkehr im Gebiet von Nordrhein-Westfalen, in: Bonner Jahrbücher, Band 208, Darmstadt 2008, S. 73–89. (online)
- Christian Hirte: Zur Archäologie monoxyler Wasserfahrzeuge im nördlichen Mitteleuropa. Eine Studie zur Repräsentativität der Quellen in chorologischer, chronologischer und konzeptioneller Hinsicht. Dissertation, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 1987.