Drei-Brüder-Höhle
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Grotte des Trois-Frères
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Lage: | Frankreich, Okzitanien, Département Ariège, Gemeinde Montesquieu-Avantès | |
Höhe: | 465 m | |
Geographische Lage: |
43° 1′ 56″ N, 1° 12′ 42″ O | |
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Typ: | Horizontalhöhle | |
Entdeckung: | 1914 | |
Schauhöhle seit: | Nein | |
Besonderheiten: | unberührt; Zeitalter: Mittleres bis Oberes Jungpaläolithikum (=Magdalénien) 18.000 – 12.000 BP |
Die Drei-Brüder-Höhle (franz. Grotte des Trois-Frères) ist eine der drei Höhlen des Volp. Sie liegt in der südfranzösischen Region Okzitanien im Département Ariège auf dem Gebiet der Gemeinde Montesquieu-Avantès und gehört zum Umkreis der frankokantabrischen Höhlenkunst. Als Bilderhöhle des Jungpaläolithikums enthält sie berühmte Höhlenmalereien aus der Kulturstufe des Magdaléniens. Die Meereshöhe beträgt 465 Meter. In direkter Nachbarschaft befinden sich die beiden anderen Volp-Höhlen, die Höhle von Tuc d’Audoubert sowie die Höhle von Enlène.
Höhlenmalerei
Die Höhle ist unter anderem berühmt für die Wandmalereien von zwei Wesen, halb Mensch, halb Tier, die in der Höhlenmalerei selten sind. Das eine, das gleichzeitig die Charakteristika eines Menschen und eines Bisons aufweist, wird „petit sorcier à l'arc Musical“ („Hexenmeister mit Musikbogen“) genannt, da es so aussieht, als würde er einen Mundbogen spielen. Die hierzu verbreiteten Umzeichnungen geben jedoch nur Ausschnitte einer größeren Szene aus sich teilweise überlagernden Zeichnungen wieder, weshalb die Interpretation als Mundbogen unsicher ist.[1] Was das zweite Wesen betrifft, haben die Interpretationen es nach und nach als Hexenmeister gedeutet, der einen magischen Ritus praktiziert,[2] oder als einen Gott der Tiere, genannt „dieu cornu“ („gehörnter Gott“)[2][3], oder auch als einen tanzenden Schamanen in Trance[4].
Die Höhle verdankt ihren Namen den drei Söhnen des Grafen Henri Bégouën, Max, Jacques und Louis, die zusammen mit François Camel und Marcellin Bermon[5] den Eingang am 20. oder 21. Juli 1914 entdeckten.[6][7]
Vorgeschichtliche Kunst:
- Höhlenmalerei des Magdalénien.
- Mobile Kunst (Kopf aus stilisierten Pferden)
- Bodenfliesen, -platten und ein Foyer im Inneren der Höhle
Siehe auch
- Benachbarte vorgeschichtliche Höhlen: Höhle von Tuc d’Audoubert, Höhle von Enlène, Höhle von Montespan, Höhle von Mas d’Azil, Höhle von Gargas, Höhle von Niaux.
Weblinks
- Photo Eingangsbereich
- Plan der Höhle
- Zeichnungen der rechten Höhlenwand
- Skizze des sogenannten „Tanzenden Schamanen“ von Henri Breuil
- Photographie des „Tanzenden Schamanen“
- Vergleich Photo und Skizze
Einzelnachweise
- ↑ J. V. S. Megaw: Earliest Musical Instruments in Europe. In: Archaeology, Vol. 21, No. 2, April 1968, S. 124–132, hier S. 125
- ↑ 2,0 2,1 gemäß den Theorien von Henri Bégouën und Henri Breuil, die die Ersten waren, die die Höhle studierten
- ↑ siehe Photo des Gehörnten Gottes
- ↑ J. Clottes und D. Lewis-Williams: Les chamanes de la préhistoire, transe et magie dans les grottes ornées (Deutsch: Die Schamanen der Vorgeschichte, Trance und Magie in den Höhlen mit Wandmalereien). Seuil, 1996.
- ↑ Ingmar M. Braun,Wolfgang Zessin: Paläolithische Nashorndarstellungen und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation. (Memento des Originals vom 31. März 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins und des Zoos Schwerin, 15. Jahrgang, Heft 1 (Dezember 2009): Braun, I. & W. Zessin: Paläolithische Nashorndarstellungen und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation, 3-19, Schwerin.
- ↑ Henri Bégouën. (htm) (Nicht mehr online verfügbar.) S. http://www.balades-pyrenees.com/, archiviert vom Original am 13. Mai 2008; abgerufen am 27. Februar 2008 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Biographie d'Henri Bégouën. S. http://www.hominides.com/, abgerufen am 27. Februar 2008.