Crannóg im Buiston Loch
Der Crannóg im Buiston Loch (gespr. bɪstən – auch als Buston, Biston, Mid Buiston, Lochside und Swan Knowe bekannt) lag im Buiston Loch südlich von Stewarton, nördlich von Kilmaura, in East Ayrshire in Schottland. Der natürliche See in einem Toteisloch von etwa 100 m Durchmesser war eine oft überschwemmte Senke im tiefliegenden Weideland, nahe der Mid Buiston Farm, östlich der Straße A735.
Die Ausgrabungen des Crannógs[1] erfolgten 1880–81 und 1989–90 und wurde von Duncan McNaught (Entdecker – 1845–1925), Robert Munro (Ausgräber – 1835–1920) und anderen dokumentiert.
Die Struktur bestand aus einem Floß aus Schichten Steinen und Zweigen, die durch Ringe aus Pfählen an Ort und Stelle gehalten und durch Holzbalken sowohl radial als auch konzentrisch verbunden war. Der Durchmesser betrug etwa 25,2 m. Auf der Plattform wurde ein Haus gebaut. Es scheint über 15 m Durchmesser gehabt zu haben, mit Wänden aus Holz und Stein und einer zentralen Feuerstelle mit über 3,0 m Durchmesser. Die Artefakte (im National Museum of Antiquities of Scotland) bestehen aus Ahle, Bronzestiften, Eisenmesser und -stempel, einer zylindrischen Glasperle, zwei Goldspiralfingerringe, Kieseln, Knochenkämmen, Speer- und Pfeilspitzen, Quirlen, Polierern, einem Schieber, Schleifsteinen, einer falschen Samianscherbe, E-Ware und Keramik, wahrscheinlich fränkischer Herkunft. Auch die Fälschung eines Tremissis (Goldmünze) des 7. Jahrhunderts wurde gefunden. Die übrigen aber unbestimmbaren Funde passen ins 7. Jahrhundert.
Ein über 7,0 m langer Einbaum mit einem eingesetzten Heckbord wurde neben dem Crannóg gefunden.
Die jüngsten Ausgrabungen zeigen, dass trotz der Entwässerung des Lochs und der darauf folgenden Ausgrabung im 19. Jahrhundert noch umfangreiche Relikte überlebt haben. Die Radiokohlenstoff-Datierung weist aus, dass der Crannóg während der Zeit der römischen Besetzung gebaut wurde, aber die dendrochronologische Analyse der Bauhölzer zeigt, dass der Großteil aus der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts stammt.
Die Nutzung auf dem Crannóg bestand aus einem einzigen Rundhaus und Analysen haben Einblicke in die Bedingungen gegeben, unter denen die Struktur bewohnt wurde. Eine Palette organischer Artefakte, vor allem Holz und Leder, wurde geborgen und ergänzt die reichen anorganischen Artefakte, die während der Ausgrabung im 19. Jahrhundert geborgen wurden.
Literatur
- Nicholas Dixon: The history of crannog survey and excavation in Scotland. In: The International Journal of Nautical Archaeology. Bd. 20, Nr. 1, 1991, ISSN 0081-1564, S. 1–8, doi:10.1111/j.1095-9270.1991.tb00289.x.
- John Barber, B. Anne Crone: Crannogs a diminishing resource? A survey of the crannogs of South West Scotland and excavations at Buiston crannog. In: Antiquity. Bd. 67, Nr. 256, 1993, ISSN 0003-598X, S. 520–533, doi:10.1017/S0003598X00045737.
Anmerkungen
- ↑ Ein Crannóg ist eine aus Baumstämmen, Sand und Steinen errichtete runde künstliche Insel. Crannógs wurden in den westlichen Teilen der Britischen Inseln vom Neolithikum an errichtet. Eilean Dhomhnaill im Loch Olabhat auf der schottischen Insel North Uist ist vielleicht der älteste Crannóg. Die Keramik-Art Unstan Ware und 14C-Daten belegen seine jungsteinzeitliche Entstehung zwischen 3.650 - 2.500 v. Chr.
Weblinks
- Eintrag zu Crannóg im Buiston Loch in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
Koordinaten: 55° 39′ 32,4″ N, 4° 31′ 12,3″ W