Clyde Tomb von Geirisclett

North Uist

Das Clyde Tomb von Geirisclett auf der Äußeren Hebriden Insel North Uist in Schottland liegt an der Vallay-Bucht nahe der Hochwassermarke und ist durch die Gezeitenerosion gefährdet.

Erskine Beveridge (1851–1920)[1] stellte 1911 fest[2], dass drei seiner Seiten intakt waren, während das östliche Ende des Kammergrabes (englisch chambered cairn) fehlte. Der Hauptdeckstein lag ein paar Meter entfernt. Ein Teil eines weiteren abgefallenen Decksteins wurde am westlichen Ende gefunden. Zu Beveridges Funden gehören Scherben, ein zerbrochener Hammerstein und ein Feuersteinschaber.

Die Ausgrabungen von 1996/97 ergaben eine innere und eine äußere Kammer, die durch 0,5 m hohe Platten getrennt waren und architektonisch als Clyde Tomb bestimmt wurden. Die Trennsteine wurden eventuell von E. Beveridge eingebracht, um die Kammerwände zu stabilisieren. Die innere Kammer war gepflastert und hatte in der nordwestlichen Ecke einen Herd. Ausgrabungen in einem ungepflasterten Bereich zeigten ungestörte Ablagerungen, von denen die früheste ein dunkles, schlammiges Material war. Die Ausgrabung ergab in beiden Kammern Anhaltspunkte auf gestörte neolithische und becherzeitliche Bestattungen, die im gleichen Zeitraum sowohl von Menschen als Grabstätte als auch von Ottern (Lutra lutra) als Wohnplatz genutzt worden zu sein scheinen.

Die Funde bestehen überwiegend aus Keramik von mindestens elf Gefäßen verschiedener neolithischer Form sowie einer Becherscherbe. In einigen Fällen wurden die Scherben desselben Gefäßes auf verschiedenen Ebenen gefunden, was auf Störungen deutet. Das Vorhandensein von eingeäscherten und inhumierten Knochen spiegelt Varianten im Bestattungsritus wider. Quarzklumpen und -flocken sowie vereinzelte Feuersteinabschläge müssen absichtlich eingebracht worden sein. Im Gangbereich wurden keine Funde gemacht.

Literatur

  • Andrew Dunwell, Melanie Johnson, Ian Armit: Excavations at Geirisclett chambered cairn, North Uist, Western Isles Bd. 133 – 2003

Einzelnachweise

  1. Der Archäologe Erskine Beveridge war einer von einst 60 Bewohnern der heute unbewohnten, durch einen langen Strand bei Ebbe mit North Uist verbunden Gezeiteninsel Vallay (schottisch-gälisch Bhàlaigh) In: H. Walker: The Story of Erskine Beveridge and St Leonard's Works, 1833–1989. Dunfermline: Carnegie Dunfermline Trust 1991. ISBN 0-947559-17-5.
  2. E. Beveridge: North Uist: its archaeology and topography, with notes upon the early history of the Outer Hebrides. Edinburgh 1911 S. 255-6

Weblinks

Koordinaten: 57° 39′ 1,3″ N, 7° 25′ 10,4″ W

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