Chinkana
Chinkana (Quechua für ‚versteckt‘) ist eine Inka-Stätte in Bolivien am Nordhang der Sonneninsel, einer Insel des Titicacasees. Die archäologische Stätte befindet sich im Municipio Copacabana (Departamento La Paz, Provinz Manco Kapac). Die Ruinen wurden bereits im 17. Jahrhundert vom Jesuitenmissionar Bernabé Cobo beschrieben.[1]
Rolle der Ruinen im Streit zwischen Challa und Challapampa
Die von Challapampa verwalteten Ruinen Chinkana sind Dreh- und Angelpunkt eines folgenschweren Streits zwischen den Dörfern Challa und Challapampa. Um stärker vom Tourismus rund um die Ruinen zu profitieren errichteten Dorfbewohner von Challa etwa hundert Meter von den uralten Ruinen entfernt illegal moderne Touristen-Hütten. Da die Behörden den illegalen Bau nicht stoppten, zerstörten Bewohner von Challapampa über Nacht die Hütten von Challa, um so die Integrität der uralten Stätte zu bewahren. Als Vergeltungsmaßnahme errichtete Challa eine Blockade auf dem See- und Landweg, um somit jeglichen Touristenstrom nach Challapampa zu unterbinden. Seitdem bekriegen sich die Dörfer mit Fäusten, Steinen und Dynamit. Bewohner von Challapampa werfen Challa vor die vom bolivianischen Staat gewährten Indigenen-Rechte als Waffe einzusetzen, um auf diese Weise vom Kapitalismus zu profitieren. Zudem gibt es Bestrebungen seitens Challa seinem Nachbarn Challlapampa das Existenzrecht abzusprechen.[2]
Galerie
Weblinks
- Weltspiegel: Titicacasee: Inselstreit in Bolivien | Weltspiegel auf YouTube, 27. April 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021.
Literatur
- Jessica Joyce Christie: Memory landscapes of the Inka carved outcrops. Lexington Books (2015), S. 136–137
Einzelnachweise
- ↑ Richard L. Burger, et al: Variations in the expression of Inka power: a symposium at Dumbarton Oaks., 18 and 19 October 1997. Dumbarton Oaks, 2007, S. 64.
- ↑ Früher lebten auf der Insel die Inka. Heute bekriegen sich die Bewohner mit Fäusten, Steinen und Dynamit. Neue Zürcher Zeitung, 16. Mai 2018, abgerufen am 19. Dezember 2021.