Catenaten

Keltische Stämme im Voralpenland um Christi Geburt (Catenates rechts von den Vindelici)

Die Catenaten, auch Katenaten, (lateinisch Catenates) waren ein keltischer Stamm, der möglicherweise zu den Vindelikern gezählt werden kann. Das römische Siegesdenkmal Tropaeum Alpium für die augusteischen Alpenfeldzüge beim heutigen La Turbie in den Seealpen nennt die Catenates im (unsicheren) Zusammenhang mit den dort erwähnten „Vindelicorum gentes quattuor“.[1] Die Lage ihres Stammesgebietes konnte bisher nicht lokalisiert werden, doch dürften sie, falls die Zuordnung zu den Vindelikern stimmt, im Alpenvorland, in der späteren römischen Provinz Raetia, gesiedelt haben. Ihr Name könnte mit dem keltischen Wort *catu- („Kampf“, „bewaffnete Schar“) zusammenhängen.

Nur bei Strabon (Geographika 4, 6, 8) wird der Stamm der Clautonatii (griechisch Κλαυτονάτιοι) als vindelicischer Stamm erwähnt, der sonst nicht bekannt ist. Eventuell handelt es sich um eine Namensvariation oder Fehlschreibung für Catenates. Birkhan vermutet hier einen Zusammenhang mit dem althochdeutschen Wort hlōd („Ruhm“).[2]

Literatur

  • Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
  • Johannes Hoops: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Band 22. Walter de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 978-3-11-017351-2, S. 497. (- eingeschränkte Vorschau eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Max Ihm: Clautonatii. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,1, Stuttgart 1900, Sp. 2.
  • Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte. C. H. Beck, München 1981, ISBN 978-3-406-07322-9, S. 53. (- eingeschränkte Vorschau eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. CIL 5, 7817; Jaroslav Šašel: Zur Erklärung der Inschrift am Tropaeum Alpium (Plin. nat. III, 136-137, CIL V 7871). In: Ziva antika 22, 1972, S. 135–144.
  2. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 250, Anm. 2.

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