Caerellius Priscus

Caerellius Priscus (praenomen unbekannt) war ein hochgestellter römischer Beamter und Militärführer des 2. Jahrhunderts n. Chr.

Leben

Caerellius Priscus diente unter Kaiser Mark Aurel in den Provinzen Thrakien, Moesia, Raetia und Germania superior. Vermutlich zwischen 177 und 182 amtierte er als Legat in Britannien.

Vor dem Hintergrund der militärischen Bedrohung durch aufständische kaledonische Stämme rebellierten zu Beginn der Alleinherrschaft des Kaisers Commodus die römischen Truppen in Britannien. Der Prätorianerpräfekt Tigidius Perennis entsandte um 182 Ulpius Marcellus als neuen Statthalter, der mit Strafexpeditionen gegen die Aufständischen im Gebiet nördlich des Hadrianswalls vorging. Aus unklaren Motiven riefen dann aber meuternde Soldaten einen Legaten Priscus, bei dem es sich um Caerellius Priscus gehandelt haben könnte, zum Imperator aus.[1][2] Zwar lehnte der Prätendent die Kaiserwürde ab, doch nahm Perennis den Usurpationsversuch zum Anlass, die senatorischen Legaten ihrer Ämter zu entheben und sie durch ritterliche Präfekten zu ersetzen. Nach dem Sturz des Perennis (185) wurde der spätere Kaiser Pertinax mit der endgültigen Niederschlagung der Unruhen in Britannien beauftragt.

Das weitere Schicksal des Caerellius Priscus ist unbekannt. Er hatte eine Frau Modestiana, eine Tochter Germanilla und einen Sohn Marcianus, die auf einem in Mogontiacum entdeckten Altar genannt werden.[3] Marcianus wird identifiziert mit einem C(a)erellius Macrinus, der 197 auf Befehl des Kaisers Septimius Severus hingerichtet wurde, vermutlich weil er dessen Rivalen Clodius Albinus unterstützt hatte.[4]

Quellen

  • Cassius Dio Römische Geschichte, 72, 9 (Anonymus post Dionem, Excerpta Vaticana 122).

Literatur

  • Anthony R. Birley: Making Emperors: imperial instrument or independent force? In: Paul Erdkamp (Hrsg.): A companion to the Roman army. Wiley-Blackwell, Malden MA u. a. 2007, ISBN 978-1-4051-2153-8, S. 379–394, dort S. 387.
  • Anthony R. Birley: The Roman government of Britain. Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-199-25237-8.
  • Falko von Saldern: Studien zur Politik des Commodus. Leidorf, Rahden 2003, ISBN 3-89646-833-2. (Rezension)
  • Dorothy Watts: Boudicca's Heirs: Women in Early Britain. Routledge, London 2005, ISBN 978-0-203-08677-3.
  • Martin Zimmermann: Kaiser und Ereignis. Studien zum Geschichtswerk Herodians. C. H. Beck Verlag, München 1999, ISBN 978-3-406-45162-1, S. 107.

Anmerkungen

  1. Birley, Making Emperors, datiert den Usurpationsversuch ins Jahr 184.
  2. Von Saldern identifiziert Priscus dagegen mit Titus Caunius Priscus, wahrscheinlich Legat der Legio III Augusta in Numidien im Jahr 186 (vgl. CIL 8, 2583 = EDH 31510).
  3. CIL 13, 6806 (Abbildung).
  4. Historia Augusta, Severus 13,6; vgl. Watts, Boudiccas Heirs, S. 31.

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