Burgwall Wildberg (Kastorfer See)
Burgwall Wildberg am Kastorfer See | |
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Äußerste Vorburg | |
Staat | Deutschland (DE) |
Ort | Wildberg (Vorpommern) |
Entstehungszeit | 7. bis 8. Jahrhundert |
Burgentyp | Niederungsburg |
Erhaltungszustand | Wall- und Grabenreste |
Geographische Lage | 53° 39′ N, 13° 5′ O |
Der Burgwall Wildberg ist ein slawischer Burgwall, der sich auf dem Gemeindegebiet von Wildberg am östlichen Ufer des Kastorfer Sees im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte befindet.
Das Bodendenkmal besteht aus einer kleineren Hauptburg sowie zwei bogenartigen Vorburgen. Diesen Burgentyp gab es nur bei den Wilzen in der alt- bis mittelslawischen Zeitepoche. Keramikfunde zeigen an, dass die Burganlage irgendwann im 7. oder 8. Jahrhundert angelegt wurde. Im Laufe der Zeit wurde sie immer wieder erneuert und ausgebaut. Die Hauptburg stellte den Wohnsitz des lokalen Oberhauptes dar. In den Vorburgen lebten die Handwerker und Bewacher der Wallburg. In Kriegszeiten zog sich die in umliegenden Dörfern lebende Bevölkerung ebenfalls hierhin zurück. Die gut vier Hektar große Burganlage dürfte genügend Platz für bis zu 1000 Personen gehabt haben. Im 9. bis 10. Jahrhundert wurde die Burg aufgegeben.
Auffallend ist, dass die Burgfläche zum See hin offen ist. Hier wurden keine komplizierten Wallanlagen errichtet, da einfachere hölzerne Palisaden zum Schutz ausreichten. Ausgrabungen durch Volker Schmidt fanden in den 1980er Jahren statt. Dabei stieß man auch auf jungslawische Keramik in der Hauptburg. Das deutet darauf hin, dass die Burganlage im 11. bis 12. Jahrhundert kurzzeitig wieder benutzt wurde, was auch schon in ähnlichen Burgen nachgewiesen werden konnte.
Am gegenüber liegenden Ufer, sowie auf der Insel im Kastorfer See befinden sich weitere Burganlagen aus der Slawenzeit. Man vermutet heute, dass der Kastorfer See den Mittelpunkt der Tollenser darstellte.
Siehe auch
Literatur
- Gerald Gräfe: Zentrum des Stammes der Tollenser gefunden?: Archäologen vermuten in den slawischen Burgen am Kastorfer See ein frühstädtisches Zentrum und Vorläufer der Stadt Stavenhagen. In: Mecklenburg-Magazin: Regionalbeilage der Schweriner Volkszeitung. Ausgabe 22, 1992, S. 6.