Burg Haslage

Burg Haslage
Alternativname(n) Herslage
Staat Deutschland (DE)
Ort Hasbergen
Entstehungszeit Hochmittelalter
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall, keine Reste
Ständische Stellung Niederadel
Geographische Lage 52° 13′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 52° 13′ 27,9″ N, 7° 55′ 35,2″ O
Burg Haslage (Niedersachsen)

Die Burg Haslage ist eine abgegangene hochmittelalterliche Burg südwestlich der Gemeinde Hasbergen im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen.

Geschichte

Burg Haslage war ein Sitz von Ministerialen der Grafschaft Tecklenburg. Nach den bei Feldbegehungen und einer kleinen Ausgrabung gefundenen Keramik ist sie im 11./12. Jahrhundert gegründet worden. Aber erst 1292 erscheint sie unter dem Namen „Herslage“ als Lehen der Tecklenburger Grafen in der historischen Überlieferung. Die ersten Besitzer waren die Herren von Budde, von denen sich zwei Brüder die Burg zu Beginn des 14. Jahrhunderts aufteilten. 1343 wurde auf der Burg eine Kapelle geweiht, die vor 1600 wieder aufgehoben wurde. 1485 ging die Burg an Lambert von Snetlage über und 1621 an die Familie von Werne. Zu einem unbekannten Zeitpunkt ist die Burg abgerissen worden, danach existierte nur noch ein Gut. Dieses wurde 1777 zugunsten eines 400 m südöstlich gelegenen Neubaus, der sogenannten „Neuen Haslage“, aufgegeben. 1837 gelangte das Gut schließlich in bürgerliche Hände. 1945 ist das Gutshaus abgebrannt.

Beschreibung

Von der Niederungsburg sind nur sehr geringe Spuren der Wall-Graben-Befestigung und des dammartigen Zufahrtsweges erhalten. Im Westen war ein zweiter Wall vorhanden.

Bei einer Sondagegrabung wurde festgestellt, dass die Befestigung aus einer Holzkonstruktion bestand und das rechteckige Burgareal um ca. 1 m aufgeschüttet war. Zudem wurde wahrscheinlich eine Wange eines Torhauses freigelegt. Dieses war aus zweischaligem Trockenmauerwerk konstruiert, bei dem die Steine offenbar wiederverwendet waren.

Literatur

  • Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück. F. Schöningh, Osnabrück 1930. Nachdrucke: Wenner, Osnabrück 1965, S. 78f. (online UB Bielefeld); Wenner, Osnabrück 1982; Wenner, Osnabrück 2004, ISBN 3-87898-384-0.
  • André Lindhorst: Die Vor- und Frühgeschichte der Gemeinde Hasbergen. In: Kurt Schüttler: Hasbergen im Landkreis Osnabrück. Hasbergen 1985, S. 15–64.
  • Kurt Schüttler: Das adlig freie Gut und die Burg Haslage. In: Heimat-Jahrbuch für Osnabrück-Stadt und -Land 1989, S. 79–84.
  • Günther Wrede: Geschichtliches Ortsverzeichnis des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück. Band 1 A–K. Wenner, Osnabrück 2002, S. 223.
  • Friedrich-Wilhelm Wulf, Wolfgang Schlüter: Archäologische Denkmale in der kreisfreien Stadt und im Landkreis Osnabrück (= Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens. Reihe B: Inventare Heft 2). Hahn, Hannover 2000, S. 409 f.
  • Bodo Zehm in: Fundchronik Niedersachsen 2004 (= Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Beiheft 11). Theiss, Stuttgart 2004, S. 107.

Weblinks

  • Eintrag von Stefan Eismann zu Haslage in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 23. Juli 2021.

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