Burg Borgholt
Burg Borgholt | ||
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Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Wittmund | |
Entstehungszeit | 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall, Hügel und Grabenreste | |
Geographische Lage | 53° 32′ N, 7° 43′ O | |
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Die Burg Burgholt ist eine abgegangene hochmittelalterliche Burg im Ortsteil Ardorf im Südwesten der Kreisstadt Wittmund im nordwestlichen Niedersachsen.
Geschichte
Zu der Burg ist keine historische Überlieferung bekannt. Sie liegt an der Grenze zwischen dem Harlingerland und Östringen. Deshalb existiert die Hypothese, dass sie mit der Burg identisch ist, welche die Harlinger 1149 auf ihrem Feldzug gegen die Östringer belagert haben. Nicht auszuschließen ist auch eine Beteiligung der Grafen von Oldenburg am Bau der Burg, da diese damals auch über die Grafenrechte im Harlingerland verfügten.
Beschreibung
Nach den Ergebnissen der archäologischen Ausgrabungen von 1972/73 ist im 12. Jahrhundert zunächst eine ebenerdige Befestigung mit Bohlenreihe und davor liegendem Spitzgraben angelegt worden. In der nächsten Bauphase ist ein Wall angeschüttet und der Graben vertieft worden.
Die Burganlage besteht aus zwei fast gleichgroßen, rechteckigen Bereichen von ca. 20 × 30 m Ausmaß, die von einem Graben getrennt werden. Sie sind durch einen gemeinsamen Graben von ca. 70 × 45 m Größe eingefasst. Grabenansätze im Osten und Westen lassen einen weiteren Graben, der vielleicht das nördliche Vorgelände umschloss, vermuten. Der östliche Teil besaß vermutlich die Rolle der Vorburg sein und ist kaum noch erhöht. Der westliche Teil, die Hauptburg, erhebt sich noch etwa 2 m über die Umgebung. Auf drei Seiten sind 3noch Reste von Außenwällen vorhanden. Eine Bebauung im Inneren der Hauptburg konnte nicht festgestellt werden. Holzpfosten deuten jedoch Konstruktionen auf den Wallabschnitten im Westen, Südwesten und Südosten an. Im Westen stand eine Art Holzturm, der einmal erneuert worden sein muss. In einer zweiten Bauphase ist im frühen 14. Jh. im südlichen Abschnitt ein 6 × 8 m großer Fachwerkbau auf Schwellbalken entstanden. Auf der Vorburg entstand zur selben Zeit in gleicher Bauweise ein hufeisenförmiger, nach Norden offener Gebäudekomplex.
Literatur
- Hajo van Lengen: Burganlage Borgholt, Gem. Ardorf, Kr. Wittmund. Bericht über die erste Probegrabung im Jahre 1972. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Band 41, 1972, S. 127–140.
- Hajo van Lengen: Bericht über die zweite Grabung auf der Burganlage Borgholt im Jahre 1973. In: Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden. Band 54, 1974, S. 135–138.
- Hajo van Lengen: Der mittelalterliche Wehrbau im ostfriesischen Küstenraum. In: Hans Patze (Hrsg.): Die Burgen im deutschen Sprachraum Teil 1 (= Vorträge und Forschungen. Band 19). Thorbecke, Sigmaringen 1976, S. 325–357, hier S. 334–338.
- Hajo van Lengen: Burgstelle Borgholt. In: Ostfriesland (= Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland. Band 35). Theiss Stuttgart 1999, S. 200–202.
- Wolfgang Schwarz: Die Burgstelle Borgholt bei Ardorf, In: Frank Both (Bearb.), Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland, Beiheft 34). Isensee, Oldenburg 2000, S. 472–474.
Weblinks
- Eintrag von Frank Both zu Borgholt in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 13. Juli 2021.