Bugonie

Aristaios und die Bugonie (1517)

Bugonie (aus {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) „Rind“, auch transkribiert als {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), und {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) „Erzeugung“) bezeichnet die in der Antike und im Mittelalter verbreitete sagenhafte Vorstellung, dass aus dem verwesenden Körper eines toten Stieres ein Bienenvolk und auch andere Insekten von selbst entstehen würden. Obwohl die moderne Biologie und die Vertreter der Imkerei dies als nicht möglich erachten, ist die Bugonie, die wohl aus Persien stammte und über Ägypten Einzug in die Welt der klassischen Antike hielt, offenbar praktiziert worden.

Quellen lateinischer Literatur

Neben Plinius dem Älteren[1] und Varro[2] sind vor allem Vergil[3] und Ovid[4] Gewährsleute für das Vorgehen bei einer Bugonie. Dabei wird ein mindestens zweijähriges Rind erstickt oder mit Knüppelschlägen getötet und anschließend werden dessen Eingeweide mit Schlägen von stumpfen Gegenständen zertrümmert. Der Bauch des Tieres darf allerdings nicht verletzt werden, da daraus das neue Bienenvolk entstehen soll. Das Tier wird dann in einer Kammer liegen gelassen, bis sich aus den verwesenden Eingeweiden die Bienen entwickelt hätten.

Vor allem für Vergils Werk Georgica ist die Bugonie als Beispiel für das Entstehen von etwas Neuem aus etwas Totem von besonderer Bedeutung. Für ihn dient es als Analogon zur Herrschaft des römischen Kaisers Augustus, der die neue Staatsordnung des Prinzipats auch aus dem Untergang der Republik begründet hat. Auch Ovid beschreibt die Entstehung aus dem Stier in seinen Metamorphosen, und in seinem Werk Fasti preist er den Stier, der „Tausenden Leben gab im Tod“. Über die auch von Varro genannten „geflügelten Rinder“ gibt es unzählige Meinungen.

Zusätzlich gibt es Gerüchte von Schlangen, die aus Menschen kriechen, von Käfern, die aus Eseln krabbeln, oder auch von Hornissen, die Kriegsrössern entfliegen sollen. Diese Erzählungen nennen Experten Prokreationshypothesen.

Literatur

  • Eckard Lefèvre: Die laudes Galli in Vergils Georgica. In: Wiener Studien. 99 = NF Nr. 20, 1986, S. 183–192 (Online).
  • P. Vergilius Maro: Georgica. Band 2: . Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Manfred Erren. Winter, Heidelberg 2003, ISBN 3-8253-1386-7, S. 892–904.
  • Nadja Kosuch: Tierseuchen und ihre Bekämpfung an der Mittelweser im Spiegel Nienburger Quellen (17. bis 19. Jahrhundert). Tenea, Berlin 2004, ISBN 3-86504-102-7 (tiho-hannover.de [PDF; 7,3 MB] Zugleich: Hannover, Tierärztliche Hochschule, Dissertation, 2004).
  • Tobias Lemkuhl: Die Bugonie. In: Berliner Zeitung, vom 25. August 2004.
  • Christian Zgoll: Die Phänomenologie der Metamorphose. Verwandlungen und Verwandtes in der augusteischen Dichtung (= Classica Monacensia. Band 28). Narr, Tübingen 2004, ISBN 3-8233-6025-6, S. 238 (Zugleich: München, Universität, Dissertation, 2002).
  • Wolfgang Speyer: Frühes Christentum im antiken Strahlungsfeld (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament. Bd. 213). Band 3. Mohr Siebeck, Tübingen 2007, ISBN 978-3-16-149264-8, S. 41.

Anmerkungen

  1. Plinius, Naturalis historia 11, 70.
  2. Varro, De re rustica 2, 5, 5.
  3. Vergil, Georgica 4, 312 ff.
  4. Ovid, Fasti 1, 375 ff.

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