Dieser bedeutungsvolle Fund gelang Forschern vom Hominid Corridor Research Projekt (HCRP) im Jahr 1991, der u.a. durch eine kleine archäologische Sensation von sich reden machte. Denn der hominine Kiefer, den Tyson Msikia fand, hatte einen Schönheitsfehler: Ihm fehlte ein Teil des Backenzahns.
Gerade der Backenzahn war jedoch äußerst wichtig für eine nähere taxonomische Bestimmung des Kieferfragments. Studenten wuschen sieben Tonnen Steine im Malawisee aus, und tatsächlich: Sie stießen auf das winzige, fehlende Bruchstück. Die paläoanthropologische Sensation war perfekt. Dieser ergänzende Fund grenzt an ein archäologisches Wunder. Mit diesem Fund verwandelten sich wissenschaftliche Thesen in Fakten.
Bei UR 501, so seine Bezeichnung im Fundkatalog, sind dritte und vierte Prämolaren, also die Backenzähne, sowie erste und zweite Molaren erhalten. Nachdem die wissenschaftlichen Untersuchungen des sensationellen Fundes abgeschlossen waren, konnte man ihn sehr sicher dem Homo rudolfensis zuordnen, dem frühesten Vertreter der Gattung Homo.
Literatur
- Schrenk, F., Bromage, T.G., Betzler, C., Ring, U. & Juwayeyi, Y. 1993. Oldest Homo and Pliocene Biogeography of the Malawi Rift. Nature 365:833-836. DOI: 10.1038/365833a0
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