Goldmünzen von Biesenbrow

Theudebertmünze on Biesenbrow

Die acht Goldmünzen von Biesenbrow, einem Ortsteil von Angermünde im Landkreis Uckermark in Brandenburg sind nur etwa so groß wie heutige 5-Cent-Stücke, wiegen etwa 4,4 Gramm und sind stark verbogen. Die Archäologen vermuten, dass der Schatz Mitte des 6. Jahrhunderts n. Chr. vergraben wurde.

Auf der Vorderseite befinden sich die Abbildungen von Herrschern mit Namen und Titel, auf der Rückseite eine Victoria mit Kreuz, ein Spruch und der Hinweis auf die Prägestätte. Eine Sensation ist ein Goldstück mit dem Bild Theudeberts I. (533–548), des Enkels von König Chlodwig I. Es gibt davon nur sehr wenige, und die gefundene ist möglicherweise die älteste. Theudebert brach mit dieser Prägung das Privileg der (ost-)römischen Kaiser, die bis dahin als Einzige Goldmünzen mit ihrem Abbild herausgeben durften.

Bereits im 19. Jahrhundert waren bei Feldarbeiten in Biesenbrow 200 Goldmünzen und Golddraht entdeckt worden. Nur vier davon landeten im Münzkabinett der Staatlichen Museen Berlin – der Rest wurde eingeschmolzen. Ein Lehrer hatte im 19. Jahrhundert noch über die ursprünglich aus Konstantinopel und Rom stammenden, Solidi genannten Goldstücke geschrieben, den Fundort aber nicht genannt.

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