Dendra-Rüstung
Dendra-Rüstung | |
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Angaben | |
Waffenart: | Schutzwaffe |
Bezeichnungen: | Dendra-Rüstung |
Verwendung: | Rüstung |
Einsatzzeit: | etwa 1400 v. Chr. |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Griechenland, Mykene, Waffenschmiede |
Verbreitung: | Griechenland |
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Die Dendra-Rüstung ist eine antike Schutzwaffe aus dem alten Griechenland.
Beschreibung
Die Dendra-Rüstung ist aus Bronze hergestellt. Sie besteht aus einem Brustpanzer, einem Rückenpanzer, sechs Panzerringen, mehrteiligen Schulterpanzern, einem Halsschutz und einem Eberzahnhelm. Der Helm ist aus Leder und mit polierten Eberzähnen belegt. Auf der Oberseite ist eine Befestigung angebracht, die wahrscheinlich für einen Federbusch gedacht war. An den Seiten sind Wangenklappen aus Bronze, der Halsschutz ist rund und liegt auf dem Brustpanzer auf. Er ist mit einem gebogenen Rand versehen und schützt das Gesicht etwa bis zum Kinn des Trägers. Der Brustpanzer besteht ebenfalls aus Bronze und besitzt einen Brust- und einen Rückenteil. Diese Teile konnten wahrscheinlich mit Lederbändern verbunden werden. Unterhalb des Brust- und Rückenpanzers sind sechs Bronzehalbringe, je drei auf der Vorder- und Rückseite, die untereinander beweglich verbunden sind. Der letzte Ring auf der Rückseite ist breiter als der letzte Ring auf der Vorderseite und steht somit nach unten über den Vorderring. Die Schulterpanzer bestehen aus mehreren, beweglich miteinander verbundenen Plattenteilen. Die Mehrteiligkeit sorgte für eine bessere Beweglichkeit der Arme des Trägers. Zu der Rüstung gehörten wahrscheinlich noch Armschienen und Beinschienen. An den Füßen wurden die zu dieser Zeit üblichen Sandalen getragen. Alle Außenränder der Rüstungsteile waren wahrscheinlich mit Leder gepolstert, um den Träger vor den scharfen Kanten zu schützen.
Es wird angenommen, dass diese Rüstung auf einem Streitwagen benutzt wurde, da die Verwendung als Rüstung eines Fußsoldaten durch die Bewegungseinschränkung unwahrscheinlich ist[1]. Der Träger der Rüstung war der Speerwerfer, während ein zweiter Soldat den Streitwagen lenkte. Der Träger der Rüstung war so gegen den Beschuss mit Pfeilen geschützt und konnte sich deshalb auf seine Ziele konzentrieren. Die Rüstung wurde in Dendra, einem Dorf in der Nähe der Stadt Mykene gefunden.[2] Es handelt sich hierbei bis heute um ein Einzelstück. Eine reguläre Massenverwendung kann noch nicht nachgewiesen werden.
Literatur
- Hans-Gunter Buchholz, Kriegswesen, Teil 3: Ergänzungen und Zusammenfassung, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 2010, Seite 217–218, ISBN 978-3-525-25442-4
- Adalberto Magnelli, Kunst und Geschichte in Griechenland mit Berg Athos, Verlag Casa Editrice Bonechi, 1996, ISBN 978-88-8029-437-5
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Gunter Buchholz, Archaeologia Homerica. Kapitel E, Teil 3, Kriegswesen: Ergänzungen und Zusammenfassung, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 2010, S. 134.
- ↑ John Gibson Warry, Warfare in the classical world: an illustrated encyclopedia of weapons, warriors, and warfare in the ancient civilisations of Greece and Rome, Verlag University of Oklahoma Press, 1995, Seite 12, ISBN 978-0-8061-2794-1