Demeter

(Weitergeleitet von Chloe (Göttin))
Demeter (Wandgemälde in Pompeji)
Demeter und Persephone, den jungen Triptolemos weihend (Relief von Eleusis, Athen)
Fresko von Cosmè Tura (1430–1495)

Demeter ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) ist in der griechischen Mythologie eine Muttergöttin aus dem griechisch-kleinasiatischen Raum. Sie gehört zu den zwölf olympischen Gottheiten, den Olympioi, und ist zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides und der Saat. Demeters römischer Göttername ist Ceres.

Etymologie und Beinamen

Die Herleitung des Namens Demeter oder Damater (auch Dōmater) ist nicht gesichert. Während der zweite Namensbestandteil {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), problemlos hergeleitet werden kann, erlaubt das erste Glied De- verschiedene Ansätze. Am weitesten verbreitet ist die Herleitung aus dem griechischen {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), wobei {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) dem nachgewiesenen dorischen {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)[1] entsprechen und eine lautliche Variante darstellen würde. Eine andere Etymologie führt den Namen auf eine Form *{{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (von indogermanisch *dṃs-, dem Genitiv zu *dem- „Haus“) „Mutter des Hauses“ zurück.[2] Eine weitere, spätantik belegte Deutung bezieht sich auf ein Wort für Getreide im ersten Wortteil (kretisch dēaí, „Gerste“).[3]

Weitere Namen und Titel von Demeter waren „Despoina“ (Gebieterin), „Daeira“ (Göttin), „Chloe“ (Die Grünende), „Gerstenmutter“, „Weise der Erde“, „Weise des Meeres“ und „Überfluss“.

Mythos

Abstammung und Nachkommen

Demeter ist die Tochter der Titanen Kronos und Rhea und damit die Schwester von Hestia, Poseidon, Zeus, Hera und Hades.[4] Mit Zeus hatte sie die Tochter Persephone,[5] mit ihrem Geliebten Iasion den Sohn Plutos, die Personifizierung des Reichtums.[6][7] Hyginus nennt Philomelos als Zwilling des Plutos,[8] und Diodor erwähnt neben Plutos noch Korybas[7] und Eubouleus.[9] Mit Poseidon ist sie in der Bibliotheke des Apollodor Mutter des Arion,[10] bei Kallimachos Mutter der Despoina[11] und bei Pausanias Mutter von beiden.[12]

Demeter soll den Heros Triptolemos von Eleusis in die Welt geschickt haben, damit er die Kunst des Ackerbaus verbreitet.

Raub der Persephone

Hades wünschte sich eine Frau, da Zeus es ihm weder erlaubte noch verbot entführte er Demeters Tochter Persephone in die Unterwelt. Demeter trauerte um ihre Tochter und suchte sie überall, konnte sie jedoch nirgends finden. Sie war so traurig, dass sie den Pflanzen zu wachsen verbot, den Bäumen, Früchte zu tragen, und den Tieren, sich zu vermehren. Als die Menschen anfingen zu sterben, begannen Demeters Geschwister, die anderen Götter des Olymps, sich zu fürchten, und sie zwangen Hades, Persephone freizulassen. Demeter ließ aus Freude und Dankbarkeit die Erde wieder fruchtbar werden. Einen Teil jedes Jahres kann Persephone mit ihrer Mutter auf der Erde verbringen, in der restlichen Zeit muss sie in der Unterwelt als Königin über die Toten herrschen.

Darstellungen

Demeters Hauptattribute sind die Weizenähre und der Mohn. Sie wurde auch zusammen mit Blumen, Früchten und Samen dargestellt, oft mit einer Mohnblume. Ihre Tiere sind das Schwein und der Delphin, auf denen sie reitet. Auch die Biene war Demeter zugeordnet.

Das älteste bisher gefundene Standbild der Demeter stammt aus der Schwarzen Höhle (Mavrospelya) in Phigalia (Arkadien). Sie wird dort mit einem schwarzen Mantel und einem Pferdekopf dargestellt, gorgonische Schlangen umwinden den Kopf. Die Göttin wird von einem Delphin und einer Taube begleitet. In Mykene war der Demeter-Kult bereits im 13. Jahrhundert v. Chr. bekannt.

In der Kunst sieht man, dass Demeter eng mit ihrer Tochter Persephone und deren Gatten Hades verbunden ist. Alle drei Gottheiten stehen für Fruchtbarkeit und werden dementsprechend oft mit Getreideähren dargestellt. Reliefs und Vasen zeigen häufig die Rückkehr der Persephone aus der Unterwelt oder wiederum deren Abstieg.

Ein bekanntes Relief ist das eleusinische Weihrelief, das Demeter und Persephone mit einem jungen Mysten zeigt.

Kult

Die wichtigste Kultstätte der Demeter befand sich in Eleusis, wo auch ein Eingang zur Unterwelt (dem Hades) angenommen wurde. Die eleusinischen Mysterien fanden alljährlich zu Ehren Demeters statt. Mit der Verbreitung des Christentums verlor der Kult von Eleusis an Ansehen. Nach dem Versuch des Kaisers Iulianus Apostata, die Mysterien wiederzubeleben, ließ Kaiser Theodosius I. den Tempel 392 schließen. Vier Jahre später wurde der Tempel von Eleusis durch die Westgoten unter Alarich I. zerstört.

Auf dem Gelände des Demeterheiligtums in Patras wurde später eine Kirche errichtet.

Über ganz Griechenland gab es ein drei Tage dauerndes Fest zu Ehren der Demeter, die Thesmophorien.

Rezeption

Demeter gilt als besonders deutliche Ausprägung des Mutterarchetyps im Sinne der Analytischen Psychologie Carl Gustav Jungs.

Demeter als Namensgeberin

Demeter ist die Namensgeberin des anthroposophischen Bio-Anbauverbandes Demeter.

Siehe auch

Literatur

  • Pamela Berger: The Goddess Obscured. Transformations of the Grain Protectress from Goddess to Saint. Beacon Press, Boston 1985, ISBN 0-8070-6722-9.
  • Luigi Beschi: Demeter. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band IV, Zürich/München 1988, S. 844–892.
  • Leo Bloch: Kora und Demeter. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 1284–1379 (Digitalisat).
  • Allaire Chandor Brumfield: The Attic festivals of Demeter and their relation to the agricultural year. Arno Press, New York 1981, ISBN 0-405-14031-2.
  • Valentia Hinz: Der Kult von Demeter und Kore auf Sizilien und in der Magna Graecia. Reichert, Wiesbaden 1998, ISBN 3-89500-052-3.
  • Christian Moser: Demeter. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 212–215.

Weblinks

Commons: Demeter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Demeter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Henry George Liddell, Robert Scott: A Greek-English Lexicon. Clarendon Press, Oxford 1940, s. v. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (online).
  2. Hjalmar Frisk: Griechisches etymologisches Wörterbuch. Band 1. Carl Winter, Heidelberg 1960, S. 379 f. (Digitalisat).
  3. Zu diesem Punkt der Etymologie siehe Fritz Graf: Demeter. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 3, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01473-8, Sp. 420.
  4. Hesiod, Theogonie 453; Bibliotheke des Apollodor 1,4; Hyginus, Fabulae Praefatio
  5. Hesiod, Theogonie 912; Homerischer Hymnos an Demeter 2; Bibliotheke des Apollodor 1,29; Ovid, Metamorphosen 5,501
  6. Hesiod, Theogonie 969
  7. 7,0 7,1 Diodor 5,48,2
  8. Hyginus, De astronomia 2,4
  9. Diodor 5,76,3
  10. Bibliotheke des Apollodor 3,77
  11. Kallimachos Fragment 652
  12. Pausanias 8,25,5

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