Burgwall Mölln
Burgwall Mölln | |
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Burgwall im Sommer | |
Alternativname(n) | Seeberg |
Staat | Deutschland (DE) |
Ort | Mölln |
Entstehungszeit | 10. bis 12. Jahrhundert |
Burgentyp | Niederungsburg |
Erhaltungszustand | Wallreste |
Geographische Lage | 53° 36′ N, 13° 5′ O |
Der Burgwall von Mölln war Teil einer mittelalterlichen slawischen Inselburg. Er liegt nördlich von Mölln am Rande des fast verlandeten Möllner Sees in der Mecklenburgische Seenplatte. Trotz Einebnung durch Ackerbewirtschaftung ist der Wall im Gelände gut erkennbar. Ausgrabungen durch Volker Schmidt im Jahr 1988 erbrachten hier den Hinweis auf den Sitz eines möglichen Tollenserfürsten. Die Anlage war zweigliedrig, oval und hatte nur ein Zugangstor. Es führte eine bogenförmige Brücke von Mölln her zur damaligen Insel. Die Brücke wurde auf einem künstlichen Sanddamm errichtet, den man heute noch gut in den vegetationsärmeren Zeiten erkennt. Demnach hatte der Möllner See schon in der Zeit des 10. bis 12. Jahrhunderts niedrigen Wasserstand. Nach heutigem Kenntnisstand ist die Möllner Burg die Burg Gotebant aus der Überlieferung. Da man bei den Untersuchungen massive Holzkohleschichten vorfand, ist die Burg wahrscheinlich in einer großen Feuerkatastrophe untergegangen. Der Möllner See war damals noch mit dem Gädebehner- und dem Kastorfer See verbunden. Da einige weitere Slawenburgen hier lagen, ist wahrscheinlich, dass der See zur Slawenzeit eine gewisse Bedeutung hatte. Es wird vermutet, dass sich hier das politische und wirtschaftliche Machtzentrum der Tollenser befand.
Literatur
- Georg Christian Friedrich Lisch: Die Burg und das Land Gotebant. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. – Bd. 25 (1860), S. 268–278 (Digitalisat)
- Volker Schmidt: Slawische Burgwälle an der Kastorfer-Möllner Seenkette. In: Alfried Wieczorek, Hans-Martin Hinz (Hrsg.): Europas Mitte um 1000. Theiss, Stuttgart 2000, ISBN 3-8062-1544-8, Seite 282–285.