İye

İye (auch: İne oder Eğe; {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), İyä; {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), Ije) ist ein Geist oder Dämon eines Ortes, einer Person, einer Nation, eines natürlichen Elements oder eines Tieres, im schamanistischen Glauben der Turkvölker. Als solche fungieren sie als Gottheiten der jeweils ihnen zugeschriebenen Sache, sind aber nicht zwangsläufig Gegenstand einer Anbetung.[1]

İye sind verborgene Kräfte, die an die jeweiligen Gegenstände übertragen werden. Viele Elemente, besonders solche, denen große Bedeutung beigemessen wird, haben einen İye. Sie erwarten, dass man mit ihnen respektvoll umgeht, sonst würden sie wütend werden und den Menschen Schaden zufügen können. Die İye leben getrennt von den İye anderer Elemente.

Schöpfungsmythos

Auch wenn die schamanistische Weltanschauung der Türken über keine kanonisierte Schöpfungsgeschichte verfügt, ließ sich bei Verbitsky Vasilys Forschungen im Altai eine Geschichte zum Ursprung der Geister vorfinden. Demzufolge habe der erste Mensch eine eigene Welt erschaffen. Als er allerdings Gott gegenüber hochmütig wurde, verbannte ihn Ülgen in die Unterwelt. Dabei wurden Erlik und die von ihm erschaffenen Geister aus dem Himmel verbannt und fielen zur Erde. Sie wurden zu Dämonen der jeweiligen Elemente, in die sie fielen.[2] Auch der gefallene Erlik zählt fortan zu den İye. Die İye, die mit Erlik in die Unterwelten gefallen waren, gelten als Kara İye (Schwarze Geister) und sind vergleichbar mit teuflischen Geistern.[3]

Verschiedene İye

Berühmte İye sind beispielsweise Su İyesi (Geist des Wassers) und Od İyesi (Geist des Feuers). Die Feuergeister können dann, ihrem Element nach, in weitere schwächere Geister gegliedert werden. So gilt Od Anası/Atası (Mutter/Vater des Feuers) als der Stammesvater/mutter der weiteren Geister des Feuers und wäre direkt bei der Trennung des Himmels und der Erde entstanden und gilt somit als Sohn/Tochter Yer Tanrıs (Erdgottes). Je nach Macht haben die İye unterschiedliche Einflüsse auf die Elemente. Die Wassergeister hätten die Macht, Staudämme zu brechen, Menschen und Tiere zu ertränken oder unter Wasser ziehen.[4] Mächtigere Wassergeister wiederum können auch Krankheiten verursachen, die mit dem jeweiligen Element assoziiert werden. Der Su Dedesi habe die Fähigkeit, die Wasserkrankheit, bei der Blasen im Körper auftreten, hervorrufen zu können. Wohlgesonnene İye können den Menschen auch helfen und Regen spenden.[5]

Manche Iye stehen dem Alltagsleben der Menschen nahe. Als Geist des Hauses, beschützt der Ev İye das Anwesen. Gute Manieren erfreuen den Ev İye, und lohnt die Bewohner, während schlechtes Verhalten und Unordnung Unglück bringt. Sein favorisierter Aufenthaltsort seien Türrahmen, der Keller oder das Zentrum des Hauses.[6] Manche zählen den Ev İye sogar als Teil der Familie. Einem Ritus zur Folge wird ihm nachts Nahrung (z. B. Milch) gegeben, während dieser das Haus beschützt. In Anatolien wird beim Bau eines neuen Hauses, der Ev İye eingeladen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Yves Bonnefoy Asian Mythologies University of Chicago Press 1993 S. 333
  2. Fuzuli Bayat Türk Mitolojik Sistemi 2: Kutsal Dişi – Mitolojik Ana, Umay Paradigmasında İlkel Mitolojik Kategoriler – İyeler ve Demonoloji Ötüken Neşriyat A.Ş 2016 (Turkisch)
  3. Halit Ahmet The journal of Islamic civilization Studies 2017 S. 213 (Turkisch)
  4. Creatures of Turkic Tatars (Tatar Türklerinde Varlıklar), Çulpan Zaripova
  5. Rasilya KARİMOVA: The Familier Spirits in Tatar Mythology. In: Gaziantep University Journal of Social Sciences. Band 15, Nr. 24216, 1. Dezember 2016, ISSN 1303-0094, S. 881–897, doi:10.21547/jss.256699.

Die News der letzten Tage