Son Catlar

Son Catlar Poblat de Son Catlar
Zyklopenmauer mit Durchgang

Zyklopenmauer mit Durchgang

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Lage auf Menorca

Koordinaten 39° 57′ 14″ N, 3° 52′ 30″ OKoordinaten: 39° 57′ 14″ N, 3° 52′ 30″ O
Ort Ciutadella, Menorca, Balearische Inseln, Spanien
Entstehung 2000 bis 1200 v. Chr.
Ausmaße 200 m
Höhe 33 m

Son Catlar (vollständiger Name Poblat de Son Catlar) ist eine prähistorische Siedlung auf der spanischen Baleareninsel Menorca. Ihre Anfänge gehen bis in prätalayotische Zeit zurück. Während der posttalayotischen Periode (550–123 v. Chr.) war Son Catlar eine der größten Siedlungen der Insel. Der Verfall erfolgte am Ende der Römerzeit.

Lage

Son Catlar liegt acht Kilometer südlich von Ciutadella und ist über den Camino de Torre Saura zu erreichen. Besuchern steht ein Parkplatz zur Verfügung.

Geschichte

Die Anfänge der Siedlung liegen in der späten Bronze-, ihre Blüte aber in der Eisenzeit. Zwischen dem 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. kam es zu einer explosionsartigen Entwicklung der Siedlung. Son Catlar gehörte nun neben Trepucó und Torre d’en Galmés zu den größten Siedlungen auf Menorca. Nach der römischen Invasion im Jahr 123 v. Chr. und auch in der islamischen Zeit wurden Teile Son Catlars noch immer als Wohnstätte benutzt.[1]

1924 führte Francesc Hernández i Sanz Grabungen im Bereich der Taula durch. Die Ergebnisse wurden jedoch ebenso wenig veröffentlicht[2] wie diejenigen Maria Lluïsa Serras und J. Flaquers, die 1957 hinter dem nördlichen Talayot einen Säulenraum ausgruben.[3] 1958 restaurierten Lluís Pericot (1899–1978) und der Architekt V. Tolós den Sturz des nördlichen Zugangsportals. 1987 wurde der Baumbestand abgeholzt, der die Mauer verdeckte. 1995 leitete Octavi Pons eine neue Grabungskampagne im Bereich des Zugangsportals.[4] Nach photogrammetrischen Aufnahmen im Jahr 2015 begann Fernando Prados Martínez von der Universität Alicante ein Jahr später mit Grabungen an der Verteidigungsmauer.[5][6] An einem der Tore wurde im Juli 2021 römisches Militärmaterial aus der Zeit um 100 v. Chr. gefunden, darunter Messer sowie Pfeil- und Speerspitzen, aber auch chirurgische Instrumente und ein Bronzespatel.[7][8]

Am 8. Juni 1931 stellte die Spanische Republik Son Catlar per Dekret unter Denkmalschutz.[9] Heute ist das Areal unter der Nummer RI-51-0003342 als archäologisches Monument (Monument arqueològic) registriert.[2] 2018 wurde es vom Staat erworben.[10]

Son Catlar gehört zu den 32 archäologischen Stätten, die Spanien am 14. Januar 2016 als „Talayotische Kultur Menorcas“ offiziell für eine Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes vorschlug.[11][12] Das Welterbekomitee stellte den Antrag auf seiner 41. Sitzung im Juli 2017 zurück und forderte Nachbesserungen.[13]

Beschreibung

Übersichtskarte der Fundstätte
Zyklopenmauer mit Bastion
Eingang in eine der Kasematten

Son Catlar besitzt als einzige vorgeschichtliche Siedlung Menorcas eine geschlossen erhaltene Zyklopenmauer aus ungewöhnlich großen Steinen, die als Trockenmauerwerk verlegt wurden. Die 870 Meter lange und bis zu drei Meter hohe Ringmauer umschließt die 3,74 Hektar große Siedlung und stammt aus dem 6. Jahrhundert v. Chr.[14] Sie wurde am Ende des 3. vorchristlichen Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem Zweiten Punischen Krieges verstärkt,[5][14], als unter anderem acht Türme mit quadratischem Grundriss an die Fassadenfront angebaut wurden. Einige Mauerabschnitte wurden am Ende des 2. bzw. am Beginn der 1. Jahrhunderts v. Chr. zerstört, als Menorca von den Römern erobert wurde.[14] Im Nordosten befindet sich ein Zugang, bestehend aus zwei großen senkrecht stehenden Blöcken als Pfosten, auf denen quer eine weitere Steinplatte als Türsturz liegt. Erst im Jahr 2019 wurde ein zweiter Zugang, das sogenannte „Ellbogentor“, entdeckt.[15] Einzigartig sind die im nordwestlichen Teil der Mauer befindlichen Kasematten.[16] An der Außenseite der westlichen Mauer befindet sich ein Monolith mit anthropomorphen Gravuren.

Innerhalb der Mauern gibt es vier Talayots, die zwischen 850 und 650 v. Chr. errichtet und um 500 v. Chr. aufgegeben wurden.[17] Im nördlichen Talayot, der an der Basis einen elliptische Grundriss von 15,30 m × 13,30 m aufweist, befindet sich ein Raum mit einer zentralen Säule. Die anderen Talayots sind von kreisförmiger Struktur mit 15 bis 17 m Durchmesser.

Blick in das Taula-Heiligtum

Zentral in der Anlage liegt das hufeisenförmige posttalayotische Taula-Heiligtum, das größte seiner Art auf Menorca.[3] Der Kapitellstein der Taula, eines aus zwei großen Steinen bestehendes Monuments in T-Form, ist herabgestürzt und zerbrochen. Aufrechte und umgestürzte Monolithen lassen auf radiale Unterteilungen des Raums schließen. Unmittelbar vor dem Heiligtum befindet sich eine Zisterne, die vermutlich eine rituelle Funktion hatte.

Mehrere rechteckige und halbkreisförmige Gebäude warten noch darauf, ausgegraben zu werden. Nahe der nördlichen Mauer wurde ein Säulensaal (Hypostylos) gefunden.

Im Westen, außerhalb der Mauern, befindet sich eine künstliche Begräbnishöhle (Hypogäum) aus der Zeit zwischen 2000 und 1400 v. Chr. Ein 2,45 m langer und 1,40 m breiter Korridor führt in eine Kammer von 5 m Länge und 2,80 m Breite.[18][1] Ein zweites Hypogäum, das auf das 9. bis 1. Jahrhundert v. Chr. datiert wird,[16] befindet sich unmittelbar südlich der Mauern. Seine Kammer ist 4,30 m lang und 5,20 m lang.[2]

Literatur

  • Margarita Orfila Pons, Guillem Sintes Espasa, Enric Taltavull Femenías: Guía arqueológica de Menorca. Mahón 1984, ISBN 84-3982134-4

Weblinks

Commons: Son Catlar – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Son Catlar auf der Website „The Archaeolgy of Minorca“ (englisch)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Son Catlar auf der Website BalearsCulturalTour, abgerufen am 18. Februar 2015.
  2. 2,0 2,1 2,2 Beschluss (PDF; 109 kB) des Exekutivrats des Inselrats zum Schutz der archäologischen Ausgrabungsstätte Son Catlar vom 15. Dezember 2003, Boletín Oficial de las Islas Baleares Num. 20, 24. Februar 2004.
  3. 3,0 3,1
  4. Raquel Juan Fraile, Octavi Pons Machado, Querubín Jaun Benejam: Poblat de Son Catlar. Memòria de la campanya juny-setembre de 1995. Associació d’Amics del Poblat de Son Catlar, Ciutadella I998.
  5. 5,0 5,1 Fechadas las distintas fases de la muralla de Son Catlar en Ciutadella logro de la ultima campana de excavacion de la universidad de Alicante en Menorca. Universidad de Alicante, 21. Juli 2016, abgerufen am 16. Mai 2017 (spanisch).
  6. Fernando Prados, Helena Jiménez, M. José León, Andrés M. Adroher, Joan C. de Nicolás, José Javier Martínez: Menorca entre Cartago y Roma: Avance de la excavación arqueológica del proyecto modular en el poblado de Son Catlar (Ciutadella). In: VII Jornades d’Arqueologia de les Illes Balears, Maó 30. September bis 12. Oktober 2016, S. 153–160 (spanisch).
  7. Römisches Waffen- und Materiallager auf Menorca gefunden auf der Website der Zeitschrift Antike Welt am 30. Juli 2021, abgerufen am 2. Februar 2022.
  8. El equipo de investigadores liderados por el INAPH de la Universidad de Alicante descubre en Son Catlar un depósito completo de materiales romanos. Pressemitteilung der Universität Alicante vom 26. Juli 2021, abgerufen am 2. Februar 2022 (spanisch).
  9. Talayotic Culture of Minorca (PDF; 138,4 MB). Consell Insular de Menorca, Januar 2013, S. 45.
  10. Talayotic Culture of Minorca, auf der spanischen Tentativliste bei der UNESCO (englisch), abgerufen am 28. Oktober 2017.
  11. 14,0 14,1 14,2
  12. Investigadores de la Universidad de Alicante, Granada, Cádiz y Museu de Ciutadella excavan en julio en el yacimiento menorquín de Son Catlar para Proyecto Modular. Pressemitteilung der Universität Alicante vom 5. Juli 2021, abgerufen am 2. Februar 2022 (spanisch).
  13. 16,0 16,1 Tomàs Vibot: Archäologische Rundreise durch Menorca. El Gall Editor, Pollença 2006, ISBN 978-84-96608-30-6, S. 59f.
  14. Informationstafel in Son Catlar, 6. Oktober 2015.
  15. Ferran Lagarda i Mata: The archaeology of Minorca auf der Webseite www.arqueoguia.com (Hinweis: Auswahl „Prehistoric Archaeology“, „Hypogeums“, „Son Catlar“).

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