Senegambische Steinkreise
Die Senegambischen Steinkreise sind Steinkreise in den westafrikanischen Staaten Gambia und Senegal.
Am 12. Juli 2006 wurden vier Gruppen dieser Steinkreise unter dem Titel Steinkreise von Senegambia in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.[1]
Lage
Die Steinkreise liegen im Süden der historischen Region Senegambia, nach der sie benannt sind. Dort lag im Ostteil Gambias und den nördlich angrenzenden Bereichen Senegals ein Verbreitungsgebiet einer Megalithkultur. Der größte Teil der Steinkreise, insgesamt mehr als 1000, liegen in einem Band von 100 Kilometer Breite und 350 Kilometer Länge entlang des Flusses Gambia.[1] Ähnliche Steinkreise sind auch im Süden Senegals bis hin nach Guinea bekannt.
Geschichte
Die Steinkreise entstanden zwischen dem 3. Jahrhundert vor Christus und dem 16. Jahrhundert nach Christus.[1]
Beschreibung
Als Material für die Steinkreise diente Laterit, ein rotbraunes hämatithaltiges Gestein. Es wurde mit Werkzeugen zu zylindrischen oder mehreckigen Säulen von etwa zwei Metern Höhe bearbeitet. Jeweils acht bis vierzehn dieser Steinsäulen sind in einem Kreis von etwa vier bis acht Metern aufgestellt.[2]
Durch die Verwendung behauener Steine unterscheiden sich die Senegambischen Steinkreise von den meisten anderen megalithischen Steinkreisen, die in der Regel aus unbehauenen Steinen (z. B. Findlinge) bestehen.
Unvollständige Liste von Steinkreisen
- Steinkreise von Dialla Kouna, bei Dialla Kouna, Senegal
- Steinkreise von Farafenni, bei Farafenni, Gambia
- Steinkreise von Garan
- Steinkreise von Kabakoto, bei Kabakoto, Senegal
- Steinkreise von Kau-ur, bei Kau-ur, Gambia
- Steinkreise von Kaymor, bei Kaymor, Senegal
- Steinkreise von Kerr Batch, bei Kerr Batch, Gambia (Welterbebestandteil)
- Steinkreise von Kerr Jabel
- Steinkreise von Keur Bakary
- Steinkreise von Keur Bamba bei Keur Bamba, Senegal
- Steinkreise von Keur Katim Diama
- Steinkreise von Kuntaur Fulla Kunda, bei Kuntaur, Gambia
- Steinkreise von Lamin Koto, bei Lamin Koto, Gambia
- Steinkreise von Médina Sabak, bei Médina Sabak, Senegal
- Steinkreise von Niani Maru,[3] im Nianimaru Forest Park, Gambia
- Steinkreise von Nioro Kunda[4]
- Steinkreise von N’jai Kunda,[5] bei N’jai Kunda, Gambia
- Steinkreise von Palan Mandika
- Steinkreise von Payoma
- Steinkreise von Sine Ngayène, bei Sine Ngayène, Senegal (Welterbebestandteil)
- Steinkreise von Wanar, bei Wanar, Senegal (Welterbebestandteil)
- Steinkreise von Wassu, bei Wassu, Gambia (Welterbebestandteil)
- Steinkreise von Windé Walo
Siehe auch
- Liste von Kultstätten in Gambia
Literatur
- Augustin FC Holl: Senegambian megaliths as world cultural heritage. In: Arts and Humanities Open Access Journal. Band 2, Nr. 3, 2018 (online – PDF).
- Matthew H. Hill: Dating of Senegambian Megaliths: A Correction. In: Current Anthropology. Band 19, Nr. 3, 1978, ISSN 0011-3204, S. 604–605, doi:10.1086/202143.
Weblinks
- Steinkreise von Senegambia auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- Stone circles of The Gambia auf www.gambia.dk (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Stone Circles of Senegambia. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 29. August 2020 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- ↑ Das UNESCO-Welterbe. Kunth Verlag, München 2017, S. 556.
- ↑ Niani Maru Stone Circles. In: The Megalithic Portal. Abgerufen am 11. Juni 2017.
- ↑ Nioro Kunda Stone Circles. In: The Megalithic Portal. Abgerufen am 11. Juni 2017.
- ↑ Njai Kunda Stone Circles. In: The Megalithic Portal. Abgerufen am 11. Juni 2017.