Saane
Saane | ||
Saane bei Freiburg | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 227 | |
Lage | Schweiz
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Aare → Rhein → Nordsee | |
Quelle | am Sanetschhorn 46° 19′ 51″ N, 7° 16′ 1″ O | |
Quellhöhe | ca. 2315 m ü. M.[1] | |
Mündung | westlich von Bern in die AareKoordinaten: 46° 58′ 45″ N, 7° 15′ 38″ O; CH1903: 586447 / 203148 46° 58′ 45″ N, 7° 15′ 38″ O | |
Mündungshöhe | 461 m ü. M.[1] | |
Höhenunterschied | ca. 1854 m | |
Sohlgefälle | ca. 15 ‰ | |
Länge | 126 km[2] | |
Einzugsgebiet | 1.892,86 km²[3] | |
Abfluss am Pegel Broc, Château d'en bas[4] AEo: 636 km² |
NNQ (1973) MNQ 1923–2016 MQ 1923–2016 Mq 1923–2016 MHQ 1923–2016 HHQ (1940) |
1,83 m³/s 12 m³/s 22,9 m³/s 36 l/(s km²) 32,1 m³/s 460 m³/s |
Abfluss am Pegel Fribourg[5] AEo: 1271 km² |
NNQ (2016) MNQ 1949–2016 MQ 1949–2016 Mq 1949–2016 MHQ 1949–2016 HHQ (2005) |
3,89 m³/s 22,6 m³/s 41,1 m³/s 32,3 l/(s km²) 54,4 m³/s 750 m³/s |
Abfluss am Pegel Laupen[6] AEo: 1862 km² |
NNQ (1964) MNQ 1949–2016 MQ 1949–2016 Mq 1949–2016 MHQ 1949–2016 HHQ (2005) |
5,12 m³/s 29,5 m³/s 53,3 m³/s 28,6 l/(s km²) 71,6 m³/s 925 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Rüschbach, Torneresse, Hongrin, Trême, Sionge, Glâne, Sonnaz | |
Rechte Nebenflüsse | Louwibach, Jaunbach, Ärgera, Galtera, Sense | |
Durchflossene Stauseen | Sanetschsee, Lac du Vernex, Lac de Lessoc, Greyerzersee, Pérolles-See, Schiffenensee |
Quelle- und Mündungsort der Saane |
Die Saane (französisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Freiburger Patois ) ist ein 126 km langer Fluss in der Schweiz.
Verlauf
Die Saane entspringt als La Sarine auf 2315 m. ü. M. auf der Südseite des Sanetschhorns im Kanton Wallis und westlich des Sanetschpasses (frz. Col du Sénin oder auch Col du Sanetsch). Sie fliesst gegen Norden über die Sanetschalp mit dem Sanetschsee und kurz danach über die Grenze in den Kanton Bern. Der Sanetschsee dient als Wasserspeicher für das Wasserkraftwerk Sanetsch. In einer engen Schlucht und über den Sanetschfall fliesst sie steil nach Innergsteig hinunter.
Bei Gsteig nimmt die Saane von links den Rüschbach auf und fliesst nordwärts nach Feutersoey, wo der Tschärzisbach in sie mündet, und weiter nach Gstaad. Hier nimmt sie von rechts den Louwibach auf und fliesst danach eine kurze Strecke Richtung Nordwesten nach Saanen, das nach dem Fluss benannt wurde. Bei Saanen mündet von links der Chalberhönibach in den Fluss, der danach gegen Westen am Flugplatz Saanen vorbeifliesst. Bei der Schlucht Vanel verlässt sie den Kanton Bern und erreicht im waadtländischen Pays d’Enhaut das französischsprachige Gebiet der Schweiz; hier trägt sie den Namen Sarine.
Der Fluss durchquert in westlicher Richtung die Gemeinden Rougemont, Château-d’Oex und Rossinière, wo der Stausee Lac du Vernex liegt. Der Nebenfluss Torneresse mündet bei Les Moulins in die Sarine, die kurz nacheinander durch drei Schluchten fliesst; die grösste davon liegt westlich von La Tine und trägt den Namen Défilé de La Tine. Hier erreicht die Sarine den Kanton Freiburg.
Bei Montbovon wendet sich ihr Lauf nach Norden und liegt im Intyamon genannten Tal in der Region Haute Gruyère. Von links mündet der Hongrin in die Sarine, die bei Broc in den Greyerzersee (frz. Lac de la Gruyère) mündet. Dieser ist wie die andern Seen am Flusslauf ein Stausee und dient der Stromproduktion im Kraftwerk Hauterive, das sich sechs Kilometer nördlich der hohen Staumauer von Rossens befindet. Im aufgestauten Greyerzersee ist die ehemalige Einmündung des Jaunbachs (frz. Jogne) in die Sarine versunken.
Unterhalb der Staumauer von Rossens fliesst die Satine in einem tief in den felsigen Grund eingeschnittenen Tal nach Norden, an der Burgruine Illens und dem Kloster Hauterive vorbei bis nach Châtillon. Hier befindet sich auf einem Geländesporn zwischen der Sarine und dem von links kommenden Nebenfluss Glâne die grosse prähistorische Siedlung Châtillon-sur-Glâne. In diesem Abschnitt mündet von Osten der rechte Nebenfluss La Gérine in die Sarine; auf Deutsch heisst die Gèrine Ärgera. Sie liegt an ihrem Oberlauf an der Sprachgrenze zwischen dem französischsprachigen und dem deutschsprachigen Bereich des Kantons Freiburg. Das gleiche gilt an ihrem Unterlauf auch für die Saane/Sarine, die zwei Kilometer unterhalb der Glânemündung das Gebiet der zweisprachigen Stadt Freiburg erreicht. In dieser Stadt fliesst sie durch das Kraftwerk Maigrauge, am Zisterzienserinnenkloster Magerau vorbei und durch die Freiburger Unterstadt, wo mehrere Brücken sie überqueren und von rechts der Fluss Gottéron, deutsch Galterenbach, sie erreicht.
Unter der modernen Poyabrücke fliesst die Saane in den Schiffenensee, der ebenfalls ein Stausee ist. Zwischen Schiffenen und Kleingurmels steht die Bogenstaumauer dieses Sees mit dem Kraftwerk. Unterhalb der Talsperre liegt das Flussbett wieder in einem tief in den Felsboden eingeschnittenen, jedoch hier etwas breiteren Tal. Dieses erstreckt sich über 13 Kilometer nach Nordosten, passiert Kleinbösingen. wo sie die Kantonsgrenze passiert und nun wieder im Kanton Bern nach Laupen fliesst, wo von rechts die Sense in die Saane mündet, und Gümmenen und endet unterhalb von Oltigen mit der Mündung der Saane als linker Nebenfluss in die Aare.
Bauwerke
Die Saane floss im Abschnitt ausserhalb der Alpen vor rund 150 Jahren noch grösstenteils wild innerhalb von Schluchten im Molassfelsen und durchquerte zahlreiche Auengebiete. Um Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen und den Schutz vor Hochwasser zu verbessern, wurde sie auf einigen Strecken kanalisiert. Mit sechs Staudämmen wird der Fluss ausgestaut, um die Wasserkraft zu nutzen.[7] Zwischen Rossens und Freiburg durchfliesst die Saane eine sehr vielfältige Landschaft mit einer Art Canyon mit Molasse-Schluchten und Auen. Vor der Stadt Freiburg staut sie sich im Naturschutzgebiet des Perolles-Sees. Dieser Stausee entstand durch den Bau des Magerau-Staudamms im Jahr 1872. Die Staumauer aus Beton war die erste dieser Art in Europa. Unterhalb davon umfliesst die Saane in ihren Mäandern die Freiburger Unterstadt. Bald danach folgt der Schiffenensee als letzter Stausee. Vor dem Bau der verschiedenen Stauseen gab es Lachszüge, die noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zu beobachten waren.[8]
Zu den zahlreichen Brücken, die die Saane überqueren, zählen die Steinbrücke Pont de la Tine bei La Tine in Rossinière, mehrere historische Holzbrücken, der Grandfey-Viadukt an der Bahnstrecke Lausanne–Bern, die Poyabrücke in Freiburg, die das Burgquartier vom Durchgangsverkehr entlastet, die Pont de la Madeleine der A 12 und der Saane-Viadukt an der Bahnstrecke Bern–Neuenburg bei Gümmenen.
Ökologie
- Die Deponie La Pila, etwas ausserhalb der Stadt Freiburg in der Gemeinde Hauterive gelegen, wurde von 1952 bis 1973 zur Entsorgung genutzt und gehört heute zu den sechs grössten Altlasten der Schweiz. Weil PCB in die Saane fliesst, soll die Deponie ab 2022 saniert werden.[9][10]
- Um die Gewässersohle zwischen der Staumauer von Rossens und dem Kraftwerk Hauterive zu reinigen, deren Kolmation zu verringern und die Algen wegzuspülen wurde 2016 und 2020 der entsprechende Abschnitt künstlich geflutet.[11][12]
- Wegen des Schwallbetriebs des Wasserkraftwerks Ölberg kommt es immer wieder zu Fischsterben.[13]
- Die Saaneziege findet hier ihren Ursprung.
Verschiedenes
Der unterste Teil des Flusslaufs wird in der Schweiz manchmal mit dem sogenannten «Röstigraben», wie man die Sprachgrenze zwischen der deutschen und französischsprachigen Schweiz bildlich auch bezeichnet, in Verbindung gebracht.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- ↑ Auswertungen zum Gewässernetz. (XLSX) BAFU, Dezember 2013, abgerufen am 9. August 2017 (Auflistung Fliessgewässer der Schweiz >30km).
- ↑ Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Abgerufen am 22. Juli 2018.
- ↑ Sarine - Broc, Château d'en bas. (PDF) In: Bundesamt für Umwelt. Abgerufen am 23. Juli 2018.
- ↑ Sarine - Fribourg. (PDF) In: Bundesamt für Umwelt. Abgerufen am 23. Juli 2018.
- ↑ Saane - Laupen. (PDF) In: Bundesamt für Umwelt. Abgerufen am 23. Juli 2018.
- ↑ Pascal Mulattieri und Claudia Zaugg: Saane. In: Susanna Muhar, Andreas Muhar, Gregory Egger, Dominik Siegrist (Hrsg.): Flüsse der Alpen. Vielfalt in Natur und Kultur. Paul Haupt, Bern 2019, ISBN 978-3-258-08114-4, S. 460–461.
- ↑ Pascal Mulattieri und Claudia Zaugg: Saane. In: Susanna Muhar, Andreas Muhar, Gregory Egger, Dominik Siegrist (Hrsg.): Flüsse der Alpen. Vielfalt in Natur und Kultur. Paul Haupt, Bern 2019, ISBN 978-3-258-08114-4, S. 460–461.
- ↑ Freiburgs Altlasten - Regierung schlägt Variante für Sanierung der Deponie La Pila vor. In: srf.ch. 15. Februar 2019, abgerufen am 20. August 2019.
- ↑ Vier Varianten für die Sanierung der ehemaligen Deponie La Pila auf dem Gebiet der Gemeinde Hauterive (FR). In: fr.ch. 15. Februar 2019, abgerufen am 24. März 2020.
- ↑ Ein Hochwasser für die Dynamik der Kleinen Saane. Kanton Freiburg, 9. September 2016, abgerufen am 22. Oktober 2020.
- ↑ Wasserablass für die Dynamik der Saane. Kanton Freiburg, 14. Oktober 2020, abgerufen am 22. Oktober 2020.
- ↑ Regula Saner: Pflästerchenpolitik bei Gewässersanierung? Freiburger Nachrichten, 3. Juli 2013, abgerufen am 22. Oktober 2020.
Weblinks
- Anne-Marie Dubler: Saane (Fluss). In: Historisches Lexikon der Schweiz.