Runen-Sequenz ALU
Die Runen-Sequenz ALU (ᚨᛚᚢ) findet sich auf eisenzeitlichen Inschriften (besonders zwischen dem 3. und dem 8. Jahrhundert) im älteren Futhark in Skandinavien und seltener in England.
Die Inschrift besteht aus den Runen Ansuz, Laguz und Urus. Das Wort erscheint entweder allein (wie auf dem Runenstein N KJ57 von Elgesem in Norwegen) oder als Teil einer Formel (wie auf dem Amulett von Lindholmen (DR 261) in Schonen in Schweden). Der Ursprung und die Bedeutung des Wortes sind strittig, obwohl unter den Gelehrten Übereinstimmung darin besteht, dass das Wort runische Magie ist oder eine Metapher dafür. Es ist der häufigste Anfang runischer Verwünschungen.
Das Wort verschwindet noch vor der Christianisierung Skandinaviens. Es kann über diesen Zeitraum hinaus in der altnordischen Dichtung zunehmend mit der Sequenz Ale assoziiert werden.
Die Inschrift erscheint unter anderem auf
- DR BR42 (abgebildet)
- den Brakteaten: G 205, DR BR6, DR BR13, DR BR25, DR BR54, DR BR59, DR BR63A, DR BR67, DR EM85;123, und DR NOR2002;10
- den Runensteinen: N KJ57 von Elgesem, N KJ58 von Årstad; Stein von Eggja (auch Eggjum Nr. N KJ101) und auf Fragmenten wie dem von Kinneve und der Schieferplatte (Öl ACTARC37;211) von Gräsgård bei Burg Eketorp auf Öland
Literatur
- Wilhelm Heizmann: Die Formelwörter der Goldbrakteaten. In: Wilhelm Heizmann, Morten Axboe (Hrsg.): Die Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit – Auswertung und Neufunde (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde – Ergänzungsbände Band 40). Walter de Gruyter, Berlin/New York 2011, S. 525–601; hier 533 ff.