Peryton

Ein Peryton

Ein Peryton ist ein Fabelwesen, welches wie ein Mischwesen aus Hirsch und Vogel dargestellt wird.

Merkmale

Der Peryton besitzt den Kopf, Hals und Vorderbeine sowie das Geweih eines Hirsches, des Weiteren sind seine Hinterbeine und Flügel mit dazugehörigem Gefieder die eines riesigen Vogels. Manchmal wird er aber auch nur als Hirsch mit Vogelflügeln dargestellt. Die Farbgebung soll dabei dunkelgrün oder hellblau sein.[1]

Das Wesen wirft einen seltsamen Schatten, und zwar nicht den eines geflügelten Hirschen, sondern den eines Menschen. Daher liegt nahe, dass man den Peryton als spirituelle Manifestation von verstorbenen Menschen, wie etwa Reisenden, die in der Ferne verschollen waren, Seelen von Mördern oder Geistern von ertrunkenen Seeleuten sah. Manche sagten, das Tier stammte vom verschollenen Kontinent Atlantis.

Obwohl der Peryton eher harmlos aussieht, ist er doch kein Pflanzenfresser – man erzählt, dass das Tier einen unersättlichen Appetit auf Menschenfleisch besäße. Doch sobald ein Peryton einen Menschen tötet, soll sein Schatten wieder seinen wahren Körper zeigen, und solange dies anhält, kann er keinen weiteren Mann umbringen.

Erwähnungen

Die früheste belegte namentliche Erwähnung des Fabelwesens ist in Jorge Luis Borges Einhorn, Sphinx und Salamander – Handbuch der phantastischen Zoologie von 1957 zu finden, wobei sich der Autor als Quelle auf ein angebliches mittelalterliches Manuskript bezog. Da sich in antiken Quellen keinerlei Belege finden, ist anzunehmen, dass der Peryton zwar nicht unbedingt eine moderne Idee darstellt, jedoch keinesfalls älter als das Mittelalter ist; eine bildliche Darstellung eines (allerdings goldenen) geflügelten Hirsches findet sich in der Tat auf der spätmittelalterlichen Standarte der Herzöge von Bourbon[2].

Weitere Popularität erreichte das Fabelwesen durch Erwähnung im Monsterhandbuch zum Pen-&-Paper-Rollenspiel Dungeons & Dragons, welches seit 1977 herausgegeben wird.

In den 1990er-Jahren wurden im australischen Parkes-Observatorium kurze Energieemissionen im Gigahertzbereich aufgezeichnet. Diese wurden von den Wissenschaftlern Perytone getauft. Deren Herkunft war lange unbekannt. Später konnten einige der Perytone auf die Strahlung eines Mikrowellenofens zurückgeführt werden.[3]

Weitere Erwähnungen in der Populärkultur

  • Der Peryton tritt als Gegner in den Rollenspielen Star Ocean und Shadowrun auf.
  • Es wurde sogar ein eigenes Rollenspiel nach der Kreatur benannt, jedoch umfasst bei "Peryton" das Design Fledermaus- statt Vogelflügel.[4]
  • Im Roman Das Buch der neuen Sonne von Gene Wolfe wird der Peryton ebenfalls erwähnt.
  • Die Donald-Duck-Comicgeschichte "Tiere aus aller Welt" von Don Rosa beinhaltet einen falschen Peryton – einen Hirsch mit Flügeln aus Pappkarton.

Einzelnachweise

  1. http://www.borges.pitt.edu/vakalo/zf/html/the_peryton.html
  2. Wise, Terence: Medieval European Armies, Oxford: Osprey Publishing 2004, Farbtafel H1 & S. 39 (= Men-at-Arms Series, vol. 50).
  3. http://www.tagesschau.de/schlusslicht/peryton-101.html (Memento vom 14. April 2015 im Internet Archive)
  4. http://www.perytonpublishing.com/perytonrpg.htm

Weblinks

Commons: Peryton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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