Ops
Ops (auch Ops Consivia) ist eine Gottheit der altrömischen Religion.
Bedeutung und Kult
Die Göttin Ops wurde in späterer Zeit mit der Göttin Rhea der griechischen Mythologie gleichgesetzt. In der altrömischen Religion wurde die Welt von Personifikationen der Natur und der Naturerscheinungen beherrscht. Ops stand für Erntesegen und die Fruchtbarkeit. Zudem ist sie Schutzgöttin der Neugeborenen und wurde im Krieg als Schutzgöttin Roms angerufen. Analog zum griechischen Vorbild war sie die Gattin des Saturnus und die Mutter des Jupiter.
Ihr Beiname Consivia leitet sich von consiva (lat. die geborgen hat) ab. Ihr zu Ehren wurden alljährlich am 25. August ein Erntedankfest (Opeconsivia) an ihrem Heiligtum am Fuße des römischen Kapitols und am 19. Dezember ein weiteres Fest (Opalia) im Zuge der Saturnalien gefeiert.
Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (2736) Ops ist nach der Göttin benannt.[1]
Quellen
Ops wird vom 3. Jh. v. Chr. (der Komödiendichter Plautus) bis zum 5. Jh. n. Chr. (der Philosoph und Grammatiker Macrobius Ambrosius Theodosius) von zahlreichen römischen Quellen genannt. Dabei werden unterschiedliche Aspekte belegt.
In mehreren Komödien bezeichnet Plautus Ops als Mutter der Juno und des Jupiter, deren Vater Saturnus gleichzeitig ihr Gatte und Bruder ist.[2] Damit sichert er die Gleichsetzung der Ops mit der griechischen Göttin Rhea in der Verwandtenstruktur Rhea mit Bruder/Gatte Kronos und Kinder Zeus und Hera.
Die Hauptquelle Marcus Terentius Varro kennt ebenfalls Saturnus und Ops als Götterpaar.[3] Er nennt sie aber auch terra Ops, Ops mater (Mutter Erde)[4] und bringt sie an anderer Stelle in Zusammenhang mit Consus, dem Gott der geborgenen Feldfrucht, was sie zu einer Göttin des Erntesegens macht. An dem ihr geweihten Opeconsiva dies werden in der Regia sacrarium in Rom kultische Handlungen durchgeführt.[5] Dies dokumentiert die Bedeutung dieser Göttin ebenso wie erhaltenen Steininschriften.[6]
In der Spätantike überliefert Macrobius Ambrosius Theodosius in den Saturnalien nochmals Ops als Gattin des Saturnus, Erdgöttin, Göttin der Früchte und auch als Verkörperung der Begriffe ops (= „Mühe“) und Opus (= „Werk“).[7] Er habe aber auch ihren Namen in alten Schriften als ursprüngliche Schutzgottheit Roms, insbesondere im Krieg, gefunden.[8]
Literatur
- Wolfram-Aslan Maharam: Ops 3. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 8, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01478-9.
- Pierre Pouthier: Ops 2. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VII, Zürich/München 1994, S. 59–60.
- Georg Rohde: Ops 3. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVIII,1, Stuttgart 1939, Sp. 749–758.
- Georg Wissowa: Ops. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 931–937 (Digitalisat).