Nemeischer Löwe

„Herkules im Kampf mit dem Nemeischen Löwen“ nach Entwurf von Johann Gottfried Schadow

Der Nemeische Löwe ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), historische Schreibweise auch mit Trema: „nemeïsch“) war ein unverwundbarer Löwe der griechischen Mythologie, der in den Wäldern der Argolis auf der Peloponnes zwischen Nemea und Kleonai auf Veranlassung von Hera sein Unwesen trieb, indem er Mensch und Tier anfiel. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Kithäronischen Löwen.

Der Nemeische Löwe war möglicherweise ein Abkömmling von Typhon und Echidna,[1] vielleicht aber auch vom Himmel,[2] vielleicht vom Mond gefallen[3] oder Sohn der Mondgöttin.[4]

Die Sage hierzu lautet wie folgt: Herakles war bei der Göttin Hera in Ungnade gefallen, worauf diese ihn in den Wahnsinn schickte. Dem Wahnsinn verfallen, warf Herakles seine 12 Kinder ins Feuer. Um sich von seiner Schuld zu befreien, wurde er dazu verdammt 12 Jahre dem König Eurystheus zu dienen, der ihm 12 Aufgaben auferlegte.

Herakles sollte als erste der für Eurystheus zu verrichtenden 12 Arbeiten diesem das Fell des Löwen bringen. Dass der Löwe unverwundbar war, merkte der Held, als er ihn mit Pfeilen beschoss, die aber einfach abprallten. Also schlug er dem Untier, als es auf ihn lossprang, seine riesige Keule (aus einem Olivenbaum gefertigt) über den Schädel. Der Löwe flüchtete sich in seinen Unterschlupf, eine Felsspalte, die den Berg Tretos durchlief.[5] Nachdem Herakles den einen Ausgang des Spalts verschlossen hatte, packte er den Löwen, als der am anderen Ende herauskam, und würgte ihn zu Tode. Er balgte den Löwen mit dessen eigenen Krallen ab, denn nur diese waren in der Lage, die Haut des Tieres zu zerschneiden,[6] nahm das Fell über den Arm und machte sich auf den Rückweg nach Tiryns zu Eurystheus. Später kürschnerte er sich aus dem Fell einen Umhang, der ihn fast unverwundbar machte.[7]

Als Eurystheus ihn mit dem Fell kommen sah, erschrak er so sehr über dessen Kraft, dass er sich in einem großen Krug versteckte und sich weigerte, Herakles zu empfangen. Auch später wagte der König nicht mehr, ihn vorzulassen, sondern ließ ihm außerhalb der Stadtmauern seine Befehle von einem gewissen Kopreus übermitteln.[8]

Der Löwe wurde später von Hera als Sternbild Löwe an den Himmel versetzt.[9]

Literatur

  • Otto Gruppe: Herakles. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Supplementband III, Stuttgart 1918, Sp. 910–1121 (hier: Sp. 1028–1033).
  • William Blake Tyrrell: On Making the Myth of the Nemean Lion. In: The Classical Journal. Band 98, 2002, S. 69–71.

Weblinks

Commons: Nemeischer Löwe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Hesiod, Theogonie 327–329
  2. Herodoros von Herakleia bei Tatian, Oratio ad Graecos 27,29,12 ff.
  3. Plutarch, De facie in orbe lunae 24; Aelian, De natura animalium 12,7
  4. Seneca, Hercules Furens 83 ff.; bei Hyginus, Fabulae 30: „{{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)“ („den Luna genährt hatte“)
  5. Diodor, Bibliotheke 4,11,3
  6. Theokritos, Idyllen 25,195–281
  7. Diodor, Bibliotheke 4,11,4. Andere Autoren berichten von einer Höhle mit zwei Ausgängen.
  8. Bibliotheke des Apollodor 2,5,1
  9. Hyginus, De astronomia 2,24

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