Nafplio

Stadtbezirk Nafplio
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Nafplio (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Peloponnes
Regionalbezirk Argolis
Gemeinde Nafplio
Geographische Koordinaten 37° 34′ N, 22° 48′ OKoordinaten: 37° 34′ N, 22° 48′ O
Höhe ü. d. M. 10 m
Fläche 9,263 km²
Einwohner 14203 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 41010101
Ortsgliederung 2
Postleitzahl 21100
Telefonvorwahl (+30) 27520
Website: www.nafplio.gr
Blick von der Palamidi-Festung auf Akronafplia und die Altstadt
Blick von der Palamidi-Festung auf Akronafplia und die Altstadt

Nafplio ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (n. sg.), auch Nauplion, {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) Nauplia (f. sg.), von 1686 bis 1715 italienisch Napoli di Romania) ist eine Hafenstadt am Argolischen Golf auf dem Peloponnes in Griechenland. Die eigentliche Stadt hat 14.203 Einwohner (2011) und war von 1829 bis 1834 die provisorische Hauptstadt von Griechenland. Die Gemeinde Nafplio wurde zuletzt im Jahr 2011 durch Eingemeindungen erheblich vergrößert und zählt 33.356 Einwohner.

Geographie

Die Stadt liegt als Hafenstadt direkt am Meer auf dem Peloponnes. Korinth liegt etwa 50 km nördlich, Athen etwa 140 km nordöstlich der Stadt. Die Nachbarorte sind folgende:

Nordwest: Argos-Mykene Nord: Korinth
West: Argolischer Golf Nafplio Ost: Epidavros
Süd: Argolischer Golf Südost: Ermionida
Kloster Agia Moni bei Nauplia

Wenige Kilometer außerhalb der Stadt liegt das Nonnenkloster Agia Moni, das 1144 gegründet wurde. Bischof Leo von Argos erbaute 1149 die zugehörige Theotokou-Kirche, seine Widmungsinschrift ist neben der Westtür angebracht. Die Kirche hat einen äußeren und einen inneren Narthex, ihre Kuppel ist auf vier Säulen aufgesetzt.[2]

Detail der Panagia-Kirche in Agia Triada

Etwa 4 km nördlich von Nafplio steht in Agia Triada am Ortseingang die Kirche der Panagia, gebaut in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Ihr Mauerwerk besteht aus Hausteinen mit Ziegel-Zwischenlagen, an der Oberkante verläuft eine Mäanderborte.[3]

Geschichte

„Einzug König Ottos in Nauplia“, Peter von Hess, 1835

Der Name des Ortes wird wahrscheinlich bereits um 1370 v. Chr. unter Amenophis III. in einer seiner Ortsnamenlisten als Nupliya (nw-pi-r'-i-y) erwähnt.[4] Zu jener Zeit bestanden Handelsbeziehungen zwischen Ägypten und der Argolis.

Dem Mythos zufolge wurde die Stadt unter dem Namen Nauplia von Nauplios, dem Sohn des Poseidon und der Amymone, gegründet und war die Heimat des Sagenhelden Palamedes. Im 7. Jahrhundert v. Chr. wurde Nauplia vom benachbarten Argos erobert, ansonsten spielte es in der Antike keine größere Rolle und war bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. verlassen.

In byzantinischer Zeit wurde Nafplio neu gegründet und erlangte durch seine strategische Lage Bedeutung. 1211 wurde Nafplio während der Zeit des Lateinischen Kaiserreichs von den Venezianern erobert. 1542 kam die Stadt zwischenzeitlich unter türkische Herrschaft, jedoch wurde sie von den Venezianern zurückerobert und war als „Napoli di Romania“ von 1686 bis 1715 die Hauptstadt der Provinz Morea. Während dieser Zeit wurde die Stadt nochmals stark befestigt, wovon noch heute die Bastion Palamidi zeugt. 1715 wurde es unter Sultan Ahmed III. unter grausamsten Umständen von den Türken erobert, die ein Massaker an der griechischen Zivilbevölkerung und den venezianischen Soldaten verübten.

Nafplio wurde während der Griechischen Revolution ein Jahr lang von griechischen Revolutionstruppen belagert und schließlich im Dezember 1822 erobert. Von 1829 bis 1834 war Nafplio nach Ägina (1827–1829) die zweite Hauptstadt des modernen Griechenland nach der Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich. 1833 wurde die Stadt Residenz von Otto von Bayern, der griechischer König wurde. Im Jahr 1834 zog der Hof nach Athen, das seither die griechische Hauptstadt ist.

Wirtschaft

Neben dem Hafen ist heute die Haupteinnahmequelle der Einwohner von Nafplio der Tourismus.

Verkehr

Nafplio erhielt 1886 Bahnanschluss in Richtung Korinth. Die meterspurige Strecke wurde letztendlich zur Bahnstrecke Korinth–Kalamata ausgebaut, von der der Streckenast nach Nafplio in Argos abzweigt. Die Stichstrecke wurde in den 1960er Jahren geschlossen, 2005 nach einer Grundsanierung mit einem neuen Endbahnhof am Hafen von Nafplio wiedereröffnet und mit dem gesamten schmalspurigen Eisenbahnnetz der Peloponnes 2011 erneut außer Betrieb gesetzt.

Sehenswürdigkeiten

Alte Stadtbefestigungen

Palamidi-Festung
Nafplio und Bourtzi-Festung von der Palamidi-Burg

Die Altstadt von Nafplio liegt auf einer Halbinsel unterhalb des Burgberges Akronafplia. Zentrum der Altstadt ist der Syntagma-Platz (Verfassungsplatz), an dem zwei historisch bedeutsame Gebäude stehen: Die 1713 erbaute venezianische Kaserne, die heute das Archäologische Museum beherbergt, und eine ehemalige Moschee. Die Vouleftiko-Moschee wurde 1550 erbaut und diente 1825 als Tagungsort des ersten griechischen Parlaments.

Zu den Sehenswürdigkeiten Nafplios zählen die drei Festungen der Stadt: Die Festung Akronafplia befindet sich auf dem Burgberg oberhalb der Altstadt; die von den Venezianern 1711–1714 erbaute Palamidi-Festung bekrönt eine 216 m hohe Anhöhe östlich der Altstadt und ist nach dem antiken Sagenhelden Palamedes benannt. Man erreicht sie entweder mit dem Auto oder erklimmt die 999 Stufen. Die Bourtzi-Festung liegt auf einer kleinen Insel vor der Hafeneinfahrt, sie wird im Volksmund auch „Henkersinsel“ genannt, da sie ehemals Wohnstätte des Henkers und Gefängnis der Delinquenten war.

Von früheren Stadtmauern sind zwei Schutzwehrtürme sowie zwei Stadttore erhalten.

Auf dem Platz der Freunde Griechenlands stand einst ein venezianischer Schutzwehrturm, der aber 1866 abgerissen wurde. Heute bildet das Denkmal der Freunde Griechenlands den Mittelpunkt dieses Platzes. Es wurde 1903 zum Gedenken an die französischen Verbündeten errichtet, die Griechenland im Befreiungskampf gegen die Türken halfen. Der Entwurf des Obelisken stammte aus Paris, ausgeführt wurden die Arbeiten jedoch in Griechenland. Auf einer Seite sind in einem Relief die Personifikationen Griechenlands und Frankreichs dargestellt.

Kirchen

Neben dem Eingang der Kirche St. Spiridonas wurde 1831 der erste griechische Regierungschef Ioannis Kapodistrias ermordet. Weitere erhaltene Gotteshäuser sind Hl. Sofia, Hl. Nikolaus, Jungfrauenkirche, Allerheiligen, Hl. Georg (Georgios). Die Franziskaner verwalten die römisch-katholische Kirche Metamorfosis tou Sotiros (Christi Verklärung) in Nafplio.

Museen

Außer dem bereits genannten Archäologischen Museum sind in Nafplio noch ein Kriegsmuseum und ein Volkskundemuseum vorhanden (letzteres wurde in einem Gebäude des bis 1963 in Betrieb befindlichen Bahnhofsgebäudes eingerichtet).

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Der Bahnhofspark, entstanden aus dem Bereich des ersten in Nafplio gebauten Bahnhofsgeländes, ist mit dem historischen Bahnhofsgebäude, einer Musikschule und einem grünen Palmenhain ein beliebter Erholungsort in der Stadt.

Auf dem Navarchon-Platz befindet sich die erste Grundschule und gegenüber seit 1833 die erste Oberschule Griechenlands, die heute als Rathaus benutzt wird.

Personen der Stadtgeschichte

  • Staikos Staikopoulos (1798–1835), griechischer Nationalheld, der 1821 die Stadt von der Fremdherrschaft befreite
  • Leon Sgouros († 1208), autonomer byzantinischer Herrscher in Griechenland zu Beginn des 13. Jahrhunderts
  • Jean Spiropoulos (1896–1972), Jurist
  • Otto I. (1815–1867), erster König von Griechenland, wohnte 1833/1834 in Nauplio
  • Kalliopi Papalexopoulou (1809–1899), Philanthropin und Oppositionsführerin im Aufstand von Nafplio 1862 gegen König Otto I.
  • Ioannis Kapodistrias (1776–1831), erstes Staatsoberhaupt Griechenlands nach der griechischen Revolution

Partnerstädte

  • Deutschland Ottobrunn
  • FrankreichFrankreich Royan
  • FrankreichFrankreich Menton

Weblinks

Commons: Nafplio – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Richard Speich: Peloponnes. Kunst- und Reiseführer mit Landeskunde. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-010031-9, S. 170.
  3. Richard Speich: Peloponnes. Kunst- und Reiseführer mit Landeskunde. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-010031-9, S. 172–173.
  4. Elmar Edel, Manfred Görg: Die Ortsnamenlisten im nördlichen Säulenhof des Totentempels Amenophis III. Harrassowitz Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05219-8, S. 181ff. und 208.

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