Kultwagen von Peckatel

Kultwagen von Peckatel

Der Kultwagen von Peckatel ist eine Skulptur und Grabbeigabe der Nordischen Älteren Bronzezeit entstanden um 1300 v. Chr. Er wurde im Jahr 1843 östlich von Schwerin bei Grabungen in der Feldmark der namensgebenden Ortschaft Peckatel im Landkreis Ludwigslust-Parchim entdeckt. Er befindet sich heute im Archäologischen Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern und dient diesem als Wahrzeichen.

Fundgeschichte

Datei:Stamps of Germany (DDR) 1976, MiNr 2183.png
Der Kultwagen von Peckatel auf einer Briefmarke (DDR 1976)

Der etwa 38 cm hohe Kultwagen aus Bronze, aufgrund des Materials auch der Goldene Wagen von Peckatel genannt, wurde 1843 bei der Ausgrabung[1] eines aus mindestens vier Kegelgräbern bestehenden Gräberfeldes in einem Männergrab entdeckt. Die Kegelgräber liegen an der Eisenbahnstrecke von Rehna über Schwerin nach Crivitz. Beim Bau dieser Bahnstrecke 1889 wurde eines der Kegelgräber durch die neue Trasse durchschnitten.

Die Einordnung als Kultwagen beruht auf dem kesselähnlichen Aufsatz des Wagens, der am besten als ein Kessel auf Rädern beschrieben werden kann und daher von F. Lisch einem Priester zugeordnet wurde. Der Wagen wurde ursprünglich wohl in Südböhmen hergestellt.

Fragmente eines ähnlichen Kesselwagens wurden 1846 auf einem Hügel bei Friesack in Brandenburg gefunden. Die Wagen werden mit dem von Tacitus beschriebenen Nerthus-Kult der Germanischen Mythologie in Zusammenhang gesetzt.

Der Kultwagen war 1976 das Motiv einer Briefmarke der DDR.

Literatur

  • Georg Christian Friedrich Lisch: Kegelgrab von Peccatel. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 9 (1844), S. 369–378 (als Digitalisat).
  • Georg Christian Friedrich Lisch: Über die ehernen Wagenbecken der Bronzezeit. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 25 (1860), S. 215–240, 320.
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Großherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin, Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, ISBN 3-910179-06-1, S. 686.
  • Jens-Peter Schmidt: Der Kesselwagen von Peckatel. In: Mecklenburgs Humboldt: Friedrich Lisch, Katalog Schwerin 2001, 105–114.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Georg Chr. F. Lisch: Kegelgrab von Peccatel. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd. 9, 1844, S. 369–378.

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