Kuchen (Gemeinde)
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- Ort im Landkreis Göppingen
- Gräberfeld in Baden-Württemberg
- Ersterwähnung 1228
- Ort auf der Schwäbischen Alb
- Ort an der Fils
Wappen | Deutschlandkarte | |
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keine Zahl: Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl DE-BWKoordinaten: 48° 38′ N, 9° 48′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Göppingen | |
Höhe: | 407 m ü. NHN | |
Fläche: | Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“ km2 | |
Einwohner: | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl DE-BW (Fehler: Ungültige Zeitangabe)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73329 | |
Vorwahl: | 07331 | |
Kfz-Kennzeichen: | Vorlage:Metadaten Kfz-Kennzeichen DE | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 17 033 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 11 73329 Kuchen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Bernd Rößner | |
Lage der Gemeinde Kuchen im Landkreis Göppingen | ||
Kuchen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, die zum Landkreis Göppingen gehört.
Geographie
Geographische Lage
Das Gemeindegebiet von Kuchen liegt in 386 bis etwa 720 m ü. NN Meter Höhe in der inneren Stufenrandbucht der Fils, die sich hier nach ihrem östlichsten Punkt bei Geislingen langsam auf ihren Westkurs im Albvorland wendet. Es umfasst den breiten Talgrund des Flusses, wo das namengebende Dorf, in Luftlinie etwa 13 km südöstlich der Kreisstadt Göppingen, mit seinem Siedlungskern auf etwa 407 m ü. NN links des Flusses liegt, sowie die weiten Talhänge bis hinauf an den oberen Gefälleknick, auf der linken Seite der nordwestlichen laufenden Talachse auch kleinere Ausläufer der Schwäbischen Alb.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind reihum die Gemeinde Gingen an der Fils im Nordwesten, die Städte Donzdorf im Nordosten und Geislingen an der Steige im Südosten sowie die Gemeinde Bad Überkingen im Südwesten, die sämtlich wie Kuchen selbst zum Landkreis Göppingen gehören.
Gemeindegliederung
Zu Kuchen gehören das Dorf Kuchen und das Haus Süddeutsche Baumwolleindustrie sowie die abgegangenen Ortschaften Spitzenberg (Burg), Böldlinshof und Seelhofen.[2]
Flächenaufteilung
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Geschichte
Überblick
Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung stammen aus der Urnenfelderzeit (von 1200 v. Chr. bis 800 v. Chr.). Römische Siedlungsspuren sind bisher nicht bekannt geworden, doch belegen archäologische Funde ein merowingerzeitliches Gräberfeld nördlich der Fils. Unklar sind Fundmeldungen, die möglicherweise ein zweites Gräberfeld nahe dem Ort südlich der Fils belegen. Der Ortsname Kuchen könnte mit der Eisenverhüttung zusammenhängen, bei der kuchenförmige Schlacken anfallen. Entsprechende Funde existieren im benachbarten Altenstadt (Geislingen).
Bedeutend für die Entwicklung Kuchens wurde jedoch die Anlage der Burg Spitzenberg, die rechtlich möglicherweise als Nachfolger der Ringwallanlage Hunnenburg anzusehen ist. Deren Datierung ist bisher aber unklar (aufklärende Funde illegaler Grabungen sind in Privatbesitz verschwunden). Kuchen wurde als Planstadt angelegt. Der historische Grundriss, heute durch die Bundesstraße und Neubauten unklar geworden, lässt die ehemalige Stadtanlage erkennen. Bis vor einigen Jahren waren auch noch Reste einer Befestigung mit Wall und Graben zu erkennen. Abseits der Hauptachse befindet sich die Jakobuskirche. Dort vermauerte Reliefspolien stammen von einem früheren Kirchenbau, haben aber nichts mit einem früher postulierten germanischen Heiligtum zu tun.
Erst 1228 wurde Kuchen zum ersten Mal als Cuchin in einem Schriftstück erwähnt. Es unterstand damals den Grafen von Helfenstein. Seit 1356 ist das Marktrecht überliefert. 1396 kam der Ort unter die Herrschaft der Freien Reichsstadt Ulm. Kam Kuchen nach der Mediatisierung auf Grund des Reichsdeputationshauptschlusses zunächst 1803 an das Kurfürstentum bzw. seit 1806 Königreich Bayern, so wurde es aufgrund des Grenzvertrags von 1810 an das Königreich Württemberg abgetreten. Dort wurde es dem Oberamt Geislingen zugeordnet.
Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg kam die Gemeinde Kuchen 1938 zum Landkreis Göppingen.
1945 bis 1952 gehörte Kuchen zum Land Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. 1952 gelangte die Gemeinde zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.
Religionen
Mit der Einführung der Reformation in Ulm wird auch Kuchen 1531 evangelisch. Lange gab es keine römisch-katholische Bevölkerung mehr im Ort, aber durch den Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Zahl der Katholiken fast die der Protestanten erreicht. Ende 2017 waren 1901 Einwohnern evangelisch, 1821 katholisch und 1925 gehörten anderen Religionsgemeinschaften an oder machten keine Angaben[4]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für die Daten ab 1970
Datum | Einwohner |
---|---|
1837 | 1062 |
1907 | 2113 |
17. Mai 1939 | 2506 |
13. September 1950 | 3698 |
27. Mai 1970 | 5335 |
31. Dezember 1983 | 5560 |
25. Mai 1987 | 5567 |
31. Dezember 1991 | 5818 |
31. Dezember 1995 | 5709 |
31. Dezember 2005 | 5723 |
31. Dezember 2010 | 5512 |
31. Dezember 2015 | 5520 |
31. Dezember 2020 | 5689 |
Politik
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Rot und Silber, oben auf goldenem Vierberg ein schreitender silberner Elefant, unten eine goldbebutzte rote Rose mit grünen Kelchblättern.“
Während der Elefant an die Grafen von Helfenstein erinnert, entstammt die Rose dem Stadtwappen von Geislingen.
Die weiß-rote Flagge des Ortes wurde am 16. Februar 1959 durch das Innenministerium verliehen.[5]
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Kuchen hat 18 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis[6]. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
Kommunalwahl 2019
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Vorlage:Wahldiagramm/LegendeDivVorlage:Wahldiagramm/LegendeDivVorlage:Wahldiagramm/LegendeDivVorlage:Wahldiagramm/LegendeDiv Gewinne und Verluste
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Vorlage:Wahldiagramm/LegendeDivVorlage:Wahldiagramm/LegendeDivVorlage:Wahldiagramm/LegendeDivVorlage:Wahldiagramm/LegendeDiv | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 34,20 | 6 | 35,45 | 6 | |
FWV | Freie Wählervereinigung Kuchen | 30,78 | 5 | 31,47 | 6 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 26,07 | 5 | 28,11 | 5 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 8,95 | 2 | 4,97 | 1 | |
gesamt | 100,0 | 18 | 100,0 | 18 | ||
Wahlbeteiligung | 57,5 % | 52,28 % |
Bürgermeister
Bernd Rößner ist seit 1993 der Bürgermeister, er wurde 2001, 2009 und 2017 wiedergewählt.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Kuchen ist durch die Filstalbahn (Stuttgart–Ulm) an das überregionale Schienennetz angeschlossen.
Durch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 10 Stuttgart–Ulm.
Bildungseinrichtungen
Mit der Gottfried-von-Spitzenberg-Schule verfügt Kuchen über eine Grundschule. Neben den gemeindeeigenen Kindergärten – SBI-Kindergarten in der ehemaligen Arbeitersiedlung und Kindergarten Kirchgasse – gibt es auch einen römisch-katholischen Kindergarten und einen evangelischen Kindergarten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gebäude
- Die Jakobuskirche
- Burg Spitzenberg
- Die Historische Arbeitersiedlung Kuchen wurde vom damaligen Firmenbesitzer der landesweit größten Baumwollspinnerei und -weberei für deren Arbeiter von 1857 bis 1869 erbaut. Sie war für damalige Verhältnisse mit vorbildlichen und fortschrittlichen Kultur-, Freizeit-, Versorgungs- und Gesundheitseinrichtungen ausgestattet. Ein Teil der Siedlung wurde nach dem Konkurs der Firma Süddeutsche Baumwolle Industrie AG Kuchen (SBI) ab 1987 für ca. 20 Millionen DM saniert[8].
Sport
In Kuchen gibt es zwei große Sportvereine:
- den Turn- und Sportverein Kuchen 1872 e.V.
- und den FTSV (Freier Turn- und Sportverein).
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Nikolaus Bantleon (1838–1928), Landwirt, Reichstagsabgeordneter
- Christin-Désirée Rudolph (* 1966), Schriftstellerin
Literatur
- Kuchen. In: Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Geislingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 17). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1842, S. 214–217 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl DE-BW
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 320–321
- ↑ Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Kuchen.
- ↑ Gemeinde Kuchen Zahlen Daten Fakten, abgerufen am 18. Januar 2020
- ↑ Eberhard Gönner und Heinz Baruda: „Wappenbuch des Landkreises Göppingen“, Herausgegeben vom Landkreis Göppingen und der Archivdirektion Stuttgart, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1966
- ↑ Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums
- ↑ Bernd Rößner bleibt Bürgermeister in Kuchen Südwest Presse 10. April 2017
- ↑ „Historische Arbeitersiedlung“ auf der Website der Gemeinde Kuchen