Kerak

Kerak

Burg Kerak (2014)

Alternativname(n) Crac des Moabites
Staat Jordanien (JO)
Ort Karak
Entstehungszeit 1140er
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Barone
Geographische Lage 31° 11′ N, 35° 42′ OKoordinaten: 31° 10′ 50″ N, 35° 42′ 5″ O
Höhenlage 1000 m
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Kerak (arabisch الكرك, DMG {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), französisch auch Crac des Moabites, Le Pierre du Desert) ist eine Stadt in Jordanien mit 20.280 Einwohnern (Volkszählung 2004). Kerak ist Sitz des gleichnamigen Gouvernements.

Der Ort Kerak am Fuß des Felsvorsprungs mit den Ruinen der Kreuzfahrerburg
Die Stallungen der Kreuzritter in der Burg Kerak

In dem Ort befinden sich die Ruinen einer Kreuzfahrerburg des Königreiches Jerusalem. Diese liegen auf einem Felsvorsprung etwa 1000 Meter über Meereshöhe und sind auf drei Seiten von einem Tal umgeben.[1]

Geschichte

Straße in Kerak (2010)

Der Ort wurde zumindest seit der Eisenzeit bewohnt und war eine wichtige Stadt der Moabiter und der Nabatäer. Im alten Testament hat der Ort verschiedene Namen: Kir, Kir-Moab (Jes 15,1 EU), Kir-Harreseth (2 Kön 3,25 SLT) oder Kir-Heres („Scherbenstadt“, Jer 48,31 EU). Die Römer eroberten ihn von den Nabatäern im Jahre 105. Im Byzantinischen Reich war er Bischofssitz, unter den Arabern blieb er weitgehend christlich.

Ab 1142 ließ Paganus, oder Payen le Bouteillier, der Mundschenk des Königs Fulko, die Kreuzfahrerburg erbauen.[2] Die Kreuzfahrer nannten sie Crac des Moabites. Paganus war auch Herr von Oultrejordain, Kerak wurde das Zentrum seiner Herrschaft, verdrängte die schwächere Burg Montreal im Süden. Aufgrund ihrer Lage östlich des Jordans war Kerak in der Lage sowohl die Beduinen als auch die Handelsrouten von Damaskus nach Ägypten und Mekka zu kontrollieren.

1176 bekam Rainald von Chatillon nach seiner Heirat mit Stephanie von Milly, der Witwe Humfrieds III. von Toron, die Burg in seine Hand. Von Kerak aus schikanierte Rainald die Karawanen und versuchte sogar, Mekka anzugreifen. 1183 belagerte Saladin die Burg als Antwort auf Rainalds Angriffe. Die Belagerung fand während der Hochzeit von Humfried IV. von Toron und Isabella von Jerusalem statt, und Saladin stimmte zu, den Turm, in dem die Hochzeit gefeiert wurde, während der Feierlichkeiten nicht anzugreifen – ganz im Gegensatz zum Rest der Burg. Die Belagerung wurde später durch König Balduin IV. aufgehoben. Eine erneute Belagerung durch Saladin im Jahr 1184 wurde ebenso von Balduin IV. aufgehoben.

Nach der Schlacht bei Hattin 1187 belagerte Saladin Kerak erneut und eroberte es schließlich, nach achtmonatiger Belagerung, 1188.[3] Es wird behauptet, dass die Verteidiger gezwungen waren, ihre Frauen und Kinder in die Sklaverei zu verkaufen, um Lebensmittel zu erhalten (was auch von der Belagerung Montreals behauptet wird). Unter den Ayyubiden und Mamlucken blieb Kerak ein regionaler Herrschaftssitz.

1904 zählte das griechisch-orthodoxe Patriarchat in Jerusalem 1600[4] griechisch-orthodoxe Christen in der Stadt.

Am 18. Dezember 2016 töteten vier Terroristen in Qatraneh und in der Kreuzfahrerburg Kerak sieben jordanische Polizisten und drei Zivilisten, darunter eine Touristin aus Kanada. 22 weitere Personen wurden verletzt. Spezialeinsatzkräfte stürmten die Burg, wobei alle Angreifer getötet wurden.[5]

Kerak-Inschrift

1958 wurde in Kerak ein Granit-Fragment mit einer moabitischen Inschrift vermutlich vom Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. gefunden, die eine Parallele zur Mescha-Stele darstellt. Die lesbaren Wörter lauten: „… [des K]emosch-Jat, König von Moab, der Di[bonite] … Kemosch dem Plünderer (oder dem Geplünderten oder zur Verbrennung), denn … Und siehe, ich habe gemacht den/die/das …“. Die Inschrift befindet sich heute im Jordanischen Archäologischen Museum von Amman.

Sehenswürdigkeiten

Die Burg Kerak ist ein bekanntes Beispiel der Kreuzfahrerarchitektur, einer Mischung aus europäischem, byzantinischem und arabischem Stil. Lange war sie eine Ruine, während sich um sie herum die moderne Stadt gebildet hat. 2008 wurde sie aber in großen Teilen restauriert. Die Burg enthält ein archäologisches Museum, in dem Funde aus der weiteren Umgebung ausgestellt werden, die von der Steinzeit bis ins Mittelalter reichen. Die Geschichte der Burg und Stadt von Kerak wird ebenfalls dargestellt.

Siehe auch

  • Karak-Syndrom

Literatur

  • Hugh N. Kennedy: Crusader Castles. Cambridge University Press, Cambridge 1994/2000, ISBN 0-521-79913-9.
  • Frank Rainer Scheck: Jordanien. Völker und Kulturen zwischen Jordan und Rotem Meer. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 5. Aufl. 2010. ISBN 3-7701-3979-8.
  • William L. Reed, Fred V. Winnett: A Fragment Of An Early Moabite Inscription from Kerak. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research (BASOR). Atlanta 172.1963, S. 1–9. ISSN 0003-097X.
  • I. Schiffmann: Eine neue moabitische Inschrift aus Karcha. in: Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft (ZAW). Berlin 77.1965, S. 324–328. ISSN 0934-2796.
  • Immanuel Benzinger: Charakmoba. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 2120.

Weblinks

Commons: Kerak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Udo Worschech: Kir-Moab. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.

Einzelnachweise

  1. Diese Burg ist nicht zu verwechseln mit dem bekannteren Krak des Chevaliers in Syrien.
  2. Baedeker Jordanien, S. 198, ISBN 978-3-8297-1153-1
  3. Baedeker Jordanien, S. 199, ISBN 978-3-8297-1153-1
  4. Michelle U. Campos: Ottoman Brothers – Muslims, Christians, and Jews in Early Twentieth-Century Palestine. Stanford University Press, Stanford (California) 2011, ISBN 978-0-8047-7068-2, S. 266.
  5. Rana Husseini: Death toll in Karak attacks rises to 14, including four terrorists. In: The Jordan Times. 19. Dezember 2016, abgerufen am 19. Dezember 2016 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

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