Jarngreipr
Jarngreipr, altnordisch Járngreipr, Járnglófi oder Jarngreip, ist in der nordischen Mythologie die Bezeichnung des Eisenhandschuhs des Gottes Thor. Nach Kapitel 21 Gylfaginning aus der Prosa-Edda von Snorri Sturluson könne Thor den ihn attributierenden Hammer Mjölnir nur mit dem Járngreipr handhaben. Ein weiteres Attribut von Thor ist dessen Gürtel Megingiard.
„Hann á ok þrjá kostgripi. Einn þeira er hamarrinn Mjöllnir, er hrímþursar ok bergrisar kenna, þá er hann kemr á loft, ok er þat eigi undarligt. Hann hefir lamit margan haus á feðrum eða frændum þeira. Annan grip á hann beztan, megingjarðar, ok er hann spennir þeim um sik, þá vex honum ásmegin hálfu. Inn þriðja hlut á hann, þann er mikill gripr er í. Þat eru járnglófar. Þeira má hann eigi missa við hamarskaftit. En engi er svá fróðr, at telja kunni öll stórvirki hans, en segja kann ek þér svá mörg tíðendi frá honum, at dveljast munu stundirnar, áðr en sagt er allt, þat er ek veit.“
„Er besitzt drei Kleinode, den Hammer Mjölnir, den Hrimthursen und Bergriesen kennen wenn er geworfen wird; was nicht überrascht ist, dass er viele Väter oder Freunde damit den Kopf erschlagen hat. Sein zweites Kleinod ist Megingiard; wenn er sich den umschnallt, wächst ihm doppelte Asen-Kraft. Das dritte Kleinod von großem Wert ist Járnglófar; denn den kann er nicht missen um den Stiel des Hammers zu fassen. Keiner ist so Klug, dass er alle seine großen Taten zu erzählen weiß. Ich könnte so manche Nachricht von ihm berichten, dass der Tag vergeht bis ich alles gesagt habe, was ich weiß.“
Literatur
- Arnulf Krause: Die Edda des Snorri Sturluson, Reclam 2008
- Gustav Neckel: Die jüngere Edda – Mit dem sogenannten ersten (1.) grammatischen Traktat. In: Sammlung Thule - Altnordische Dichtung und Prosa, Felix Niedner (Hrsg.), Bd. 20. (Neudruck der letzten Auflage, Nachwort von Siegfried Gutenbrunner). Eugen Diedrichs, Köln 1966.
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
Weblinks
- Karl Simrock: Die Edda - Kapitel 21 im Projekt Gutenberg-DE