Hor-pa-Re-pa-chered
Hor-pa-Re-pa-chered in Hieroglyphen | ||||||||||
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Spätzeit |
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Gr.-römische Zeit |
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Hor-pa-Re-pa-chered Ḥr-p3-Rʿ-p3-ḫrd Horus-Re, das Kind | ||||||||||
Geburt des Gottes Hor-pa-Re-pa-chered im Tempel von Armant (Rückwand des sog. Geburtszimmers). |
Hor-pa-Re-pa-chered (auch Harpare-pa-chered) ist als Kindgott in der ägyptischen Mythologie seit der Spätzeit belegt. Er stellt eine Nebenform des Gottes Harpare dar und wurde in der griechisch-römischen Zeit insbesondere in der thebanischen Region in den Orten Medamud, Armant, Karnak, Deir el-Medina sowie in At-Tod verehrt.
Darstellungen
Ikonografische Darstellungen tauchen erst in der griechisch-römischen Zeit in seinen Kultorten auf, wobei Edfu nicht dazugehörte. Auf einem Tor von Medamud ist der Kindgott als stehende Gottheit mit Hemhem-Krone, Herzamulett und Jugendlocke abgebildet. Das Month-Tor wurde Ende des ersten Jahrhunderts v. Chr. für die Umfassungsmauer am Ende der Sphingenallee errichtet. Im Mammisi von Armant ist Hor-pa-Re-pa-chered in der Zeit von Kleopatra VII. und ihrem Sohn Caesarion als thronender Kindgott mit Kopftuch, Jugendlocke, die Hand am Mund haltend, Krummstab sowie Geißel zu sehen, wahlweise mit der weißen Krone des Südens oder auf einer Lotosblüte hockend.
Das meist verwendete Darstellungsmotiv zeigte ihn allerdings als stehenden Gott mit Hemhem-Krone, Kopftuch und Jugendlocke. Daneben war Hor-pa-Re-pa-chered mit verschiedenen Kronen zu sehen, so mit der Doppelkrone, Geb-Krone, Doppelfederkrone und Vierfederkrone; außerdem mit Atefkrone auf waagerechten Gehörn, das von einer auf einer Papyruspflanze sitzenden Kobra, einer geraden Feder sowie einer Spirale flankiert war. Vor der Atefkrone befand sich zusätzlich ein Flügelskarabäus.
Mythologische Verbindungen
Mit Rat-taui und Month bildete Hor-pa-Re-pa-chered in Medamud eine Göttertriade. Dort wurde er insbesondere als Sonnenkind verehrt. In mehreren Priestertiteln ist sein Name bezeugt. In einer Ritualszene ist er als kämpfende Gottheit zu sehen, wie er die Neunbogen-Völker niedertrampelte und die Asiaten erstach.
Siehe auch
Literatur
- Christian Leitz u. a.: LGG, Bd. 5: Ḥ – ḫ – Schriftenreihe: Orientalia Lovaniensia analecta; 114. Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1150-6, S. 271.
- Sandra Sandri: Har-Pa-Chered (Harpokrates): Die Genese eines ägyptischen Götterkindes (Orientalia Lovaniensia analecta 151). Peeters, Leuven 2006, ISBN 90-429-1761-X.
- Daniela Rutica: Kleopatras vergessener Tempel. Das Geburtshaus von Kleopatra VII. in Hermonthis. Eine Rekonstruktion der Dekoration (= Göttinger Miszellen. Occasional Studies Bd. 1). Georg-August-Universität Göttingen, Seminar für Ägyptologie und Koptologie, Göttingen 2015, ISBN 978-3-9817438-0-7.