Großsteingräber Vårkumla 1 und 2

Großsteingrab Vårkumla 2 oder Hallabacken
Großsteingrab Vårkumla 2 oder Hallabacken
Der Domarring
Ruine der Flachsdarre von Vårkumla

Die Großsteingräber Vårkumla 1 und 2 (auch Glaskulla oder Ganggräber von Hallabacken (RAÄ-Nr Vårkumla 14:1 und 14:2 genannt)) liegen zwischen Glaskulla und Vårskäl in Vårkumla in Västra Götaland in Schweden. Es sind die vermutlich größten, aber nicht ausgegrabenen Ganggräber im Falbygden, einer Kulturlandschaft in Westschweden. Beide befinden sich im früher Hälletorp genannten Ort, östlich der Vårkumla-Kirche rechts der Straße nach Vartofta und sind ausgeschildert.

Die beiden Großsteingräber von Vårkumla gehören zu einem Cluster von 270 der insgesamt 400 bekannten Megalithanlagen Schwedens aus der Zeit um 3000 v. Chr., die in dieser Region konzentriert sind. Die Steingräber und Grabhügel weisen auf eine frühe Besiedelung des Gebietes durch die Träger der Trichterbecherkultur (TBK) hin. Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten, lateralen Gang besteht. Diese Form ist primär in Dänemark, Deutschland und Skandinavien, sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]

Beschreibung

Vårkumla 1 ist noch größtenteils im Erdhügel verborgen, nur die riesigen mehr als 20 t wiegenden Decksteine liegen oben auf. Einige Meter weiter befindet sich das Ganggrab Vårkumla 2 oder Hallabacken. Im Gegensatz zu Vårkumla 1 ragt es weiter aus dem Erdhügel heraus. Beeindruckend ist der einzig verbliebene Deckstein.

Auf der Südseite des Hügels, ein Dutzend Meter von einem der Ganggräber entfernt, liegt eine viel später entstandene (möglicherweise aus Steinen der Hügelabdeckung errichtete) Steinstruktur, die aussieht wie ein Kellergewölbe. Bei der Kirche von Vårkumla befindet sich ein Domarring.

In der Nähe befinden sich die Reste einer zerstörten Flachsdarre, ein Domarring (14 m Durchmesser und 13 Steine) und der Runenstein Vg 139 an der Kirche von Vårkumla.

Siehe auch

Literatur

  • Lili Kaelas: Dolmen und Ganggräber in Schweden. Berichte u. Mitteilungen zur Urgeschichte, Frühgeschichte u. Mittelalterarchäologie. Schriften des Provinzialinstituts für Volks- und Landesforschung an der Universität Kiel, Offa. 15, S. 5–24, 1956

Einzelnachweise

  1. Johannes Müller: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. In: Varia neolithica, Bd. 6. Verlag Beier & Beran, Langenweissbach 2009, S. 15, ISBN 978-3-941171-28-2 (insges. S. 7–16).

Weblinks

Commons: Großsteingräber Vårkumla 1 und 2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Koordinaten: 58° 4′ 57,2″ N, 13° 35′ 16,1″ O

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