Teile des römischen Limes mit zusammen 732,5 km sind als Grenzen des Römischen Reiches in mehreren Abschnitten von der UNESCO zum Welterbe der Menschheit erklärt worden:[1]
1987 wurden zunächst die Reste des Hadrianswalls im Norden Englands in die Welterbeliste aufgenommen (117,5 km)
2005 folgte der Obergermanisch-Raetische Limes (Deutschland) als das weltweit zweitlängste Bodendenkmal (550 km) nach der Chinesischen Mauer (mit über 21.000 km)[2]
2008 kam der Antoninuswall in Schottland dazu (65 km)
2021 wurde der Niedergermanische Limes und der westliche Teil des Donaulimes von Niederbayern bis zum Süden der Slowakei in die Welterbeliste aufgenommen. Beide tragen ebenfalls den Titel „Grenzen des Römischen Reiches“, sind aber eigenständige Welterbestätten.[3][4] Der Niedergermanische Limes hatte seit 2018 auf der deutschen Tentativliste gestanden (gemeinsam mit den Niederlanden). Der Donaulimes stand seit 2015 auf der Tentativliste (gemeinsam mit Österreich).
Im Laufe der Zeit sollen weitere Abschnitte der einst über 5000 km langen Außengrenze des Römischen Reichs zum Welterbe hinzugefügt werden, sodass letztlich über 20 Staaten in Europa, Vorderasien und Nordafrika daran beteiligt sein werden. Vertreter der Länder Deutschland, Kroatien, Österreich, Slowakei, Ungarn und des Vereinigten Königreichs haben sich dazu zur Bratislava-Gruppe (benannt nach der slowakischen Hauptstadt, dem Ort des ersten Treffens im März 2003) zusammengeschlossen.[1] Die Gruppe hat eine Definition des Welterbes vorgeschlagen:
„Das Weltkulturerbe ‚Die Grenzen des Römischen Reiches’ umfasst die Grenzlinie(n) am Höhepunkt des Reiches unter Trajan bis Septimius Severus (ca. 100 bis 200 n. Chr.) und Militäreinrichtungen anderer Perioden, die an dieser Linie bestanden. Zu den Einrichtungen gehören Legionslager, Kastelle, Türme, die Limesstraße, künstliche Barrieren und unmittelbar angeschlossene zivile Einrichtungen.“
Kulturerbe:
Aachener Dom (1978) |
Speyerer Dom (1981) |
Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz (1981) |
Wallfahrtskirche auf der Wies (1983) |
Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl (1984) |
Dom und Michaeliskirche in Hildesheim (1985) |
Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier (1986) |
Hansestadt Lübeck (1987) |
Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin (1990) |
Kloster Lorsch (1991) |
Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft (1992) |
Klosteranlage Maulbronn (1993) |
Altstadt von Bamberg (1993) |
Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg (1994) |
Völklinger Hütte (1994) |
Kölner Dom (1996) |
Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau (1996, 2017) |
Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg (1996) |
Klassisches Weimar (1998) |
Museumsinsel Berlin (1999) |
Wartburg (1999) |
Dessau-Wörlitzer Gartenreich (2000) |
Klosterinsel Reichenau (2000) |
Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein (2001) |
Oberes Mittelrheintal (2002) |
Altstädte von Stralsund und Wismar (2002) |
Bremer Rathaus und Bremer Roland (2004) |
Fürst-Pückler-Park Bad Muskau (2004) |
Grenzen des Römischen Reiches: Obergermanisch-Raetischer Limes (2005) |
Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof (2006) |
Siedlungen der Berliner Moderne (2008) |
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen (2011) |
Fagus-Werk in Alfeld (2011) |
Markgräfliches Opernhaus Bayreuth (2012) |
Bergpark Wilhelmshöhe (2013) |
Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey (2014) |
Hamburger Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus (2015) |
Das architektonische Werk von Le Corbusier: zwei Häuser der Weißenhofsiedlung (2016) |
Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb (2017) |
Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk (2018) |
Naumburger Dom (2018) |
Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří (2019) |
Augsburger Wassermanagement-System (2019) |
Donaulimes (2021) |
Bedeutende Kurstädte Europas: Baden-Baden, Bad Ems, Bad Kissingen (2021) |
Mathildenhöhe Darmstadt (2021) |
Niedergermanischer Limes (2021) |
SchUM-Stätten von Speyer, Worms und Mainz (2021)
Naturerbe:
Grube Messel (1995) |
Wattenmeer der Nordsee (2009) |
Alte Buchenwälder (2011)
Kulturerbe:Durham Castle und Durham Cathedral (1986) |
Schlucht von Ironbridge mit The Iron Bridge (1986) |
Königlicher Park von Studley mit den Ruinen der Fountains Abbey (1986) |
Stonehenge, Avebury und zugehörige Denkmäler der Megalith-Kultur (1986) |
Burgen und Stadtmauern von König Eduard in Gwynedd (1986) |
Blenheim Palace (1987) |
Palace of Westminster und Westminster Abbey mit St Margaret’s Church (1987) |
Innenstadt von Bath (1987) |
Grenzen des Römischen Reiches: Hadrianswall (1987) und Antoninuswall (2008) |
Tower of London (1988) |
Kathedrale, Abtei St. Augustinus und St- Martin’s Church in Canterbury (1988) |
Alt- und Neustadt von Edinburgh (1995) |
Maritimes Greenwich (1997) |
The Heart of Neolithic Orkney (1999) |
Altstadt von Saint George’s (Bermuda) mit Festungsanlagen (2000) |
Industrielandschaft Blaenavon (2000) |
Industrielle Mustersiedlung New Lanark (2001) |
Industriedorf Saltaire (2001) |
Derwent Valley Mills (2001) |
Königliche Botanische Gärten von Kew (2003) |
Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon (2006) |
Pontcysyllte-Aquädukt und Kanal (2009) |
Forth Bridge (2015) |
Gorham-Höhle (2016) |
Lake District (2017) |
Jodrell-Bank-Radioobservatorium (2019) |
Bedeutende Kurstädte Europas: Bath (2021, transnational) |
Schieferlandschaft von Nordwestwales (2021)
Naturerbe:
Giant’s Causeway und Küste (1986) |
Henderson (Pitcairninseln) (1988) |
Gough-Insel und Inaccessible (1995) |
Küste von Dorset und East Devon (2001)
Kultur-/Naturerbe:
St. Kilda (Schottland) (1986)
Ehemaliges Welterbe:
Liverpool – Maritime Handelsstadt (2004–2021)