Balassagyarmat
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- Ort im Komitat Nógrád
- Archäologischer Fundplatz in Ungarn
Balassagyarmat | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Ungarn | |||
Region: | Nordungarn | |||
Komitat: | Nógrád | |||
Kleingebiet bis 31.12.2012: | Balassagyarmat | |||
Kreis seit 1.1.2013: | Balassagyarmat | |||
Koordinaten: | 48° 5′ N, 19° 18′ O | |||
Fläche: | 29,03 km² | |||
Einwohner: | 16.396 (1. Jan. 2011) | |||
Bevölkerungsdichte: | 565 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+36) 35 | |||
Postleitzahl: | 2660 | |||
KSH-kód: | 13657 | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Bürgermeister: | Lajos Ferenc Medvácz (Fidesz-KDNP) | |||
Postanschrift: | Rákóczi fejedelem útja 12. 2660 Balassagyarmat | |||
Website: | ||||
(Quelle: A Magyar Köztársaság helységnévkönyve 2011. január 1. bei Központi statisztikai hivatal) |
Balassagyarmat [ˈbɒlɒʃːɒɟɒrmɒt] (deutsch veraltet: Jahrmarkt, slowakisch Balážske Ďarmoty[1]) ist eine Stadt in Nordungarn mit 16.396 Einwohnern (Stand 2011). Die Stadt ist der Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises und eine Grenzstadt zur Slowakei.
Lage
Balassagyarmat liegt an der linken Seite des Flusses Ipeľ/Ipoly im Nógráder Becken. Der Stadtteil, der auf dem rechten Ufer des Flusses liegt und einst zu Balassagyarmat gehörte, ist heute das slowakische Dorf Slovenské Ďarmoty (ungarisch Tótgyarmat).
Verkehr
Mit dem Zug erreicht man die Stadt mit den Linien 78 und 75 der MÁV (Ungarische Staatsbahnen).
Mit dem Auto erreicht man die Stadt über die ungarischen Landesstraße 22, die Nebenstraße 2108 oder von slowakischen Landesstraße 527 über die ungarische Landesstraße 222.
Geschichte
Latènezeitliches Grab
Nach der Angabe eines privaten Sammlers an das Ungarische Nationalmuseum (Magyar Nemzeti Múzeum) stammt das vorgefundene Schwert aus einem vermutlich zerstörten Brandgrab aus der Umgebung von Balassagyarmat. Dank der Rahmung der Scheide zur Verstärkung ist das Objekt in gutem Zustand, zwei Medaillons an der Vorderseite zeigen Triskelen, der Griff hat ein menschliches Profil und ein Bein mit Fußring als Schmuck. Auf Grund der Zierrate werden die Fundstücke in die Mittellatène (LTC I-II, 250–150 v. Chr.) datiert. Der Fund befindet sich heute im Ungarischen Nationalmuseum.[2]
Frühmittelalter
Nach der Landnahme der Ungarn war die Gegend der heutigen Stadt das Siedlungsgebiet des Magyarenstammes Gyarmat.
Erstmals wurde die Stadt 1244 schriftlich erwähnt. Der Ursprung der Stadt ist die Burg, die nach dem Tatarenangriff auf das Ungarische Königreich errichtet wurde.
14. bis 15. Jahrhundert
Im 14. bis 15. Jahrhundert waren die umliegenden Ländereien und die Burg das Eigentum der Familie Balassa. Ab dem 15. Jahrhundert widerspiegelt der Name der Stadt dieses Besitzverhältnis.
Die Ortschaft erhielt 1437 das Marktrecht (ung. Mezővárosi jog).
Türkische Besatzung
Die Osmanen eroberten die Stadt 1552. Während der Kämpfe wurde die ganze Umgebung entvölkert. Neue Siedler kamen erst im 17. Jh. wieder. In dieser Zeit wurde die Stadtmauer errichtet, deren Ruinen heute in der Bástya Straße zu sehen sind.
Neuzeit
1790 wurde die Stadt Hauptstadt des Komitates Nógrád. Das Gefängnis wurde 1845 gebaut und wird noch heute verwendet.
Seit dem Vertrag von Trianon ist Balassagyarmat eine Grenzstadt, ursprünglich sollte sie auch zur Tschechoslowakei gehören. Durch den anhaltenden Widerstand der Bevölkerung wurde dies aber verhindert.
1919 wurde der Stadt der Titel „Civitas Fortissima“, (Tapferste Stadt) gegeben, als die Bürger der Stadt die tschechischen Besatzungstruppen über den Fluss Ipoly jagten.
1950 wurde der Komitatssitz nach Salgótarján verlegt. Das Komitatsgericht befindet sich aber bis heute in Balassagyarmat.
Partnerstädte
Dej, Rumänien | |
Heimenkirch, Deutschland | |
Ostrołęka, Polen | |
Lamezia Terme, Italien | |
Slovenské Ďarmoty/Tótgyarmat, Slowakei |
Sehenswürdigkeiten
- Palóc-Museum und das palóc-Haus (volkskundliche Sammlung)
- Das 1. Fahrradmuseum
- Csillagház, das „Stern-Haus“ (klassizistisch-lokalhistorische Sammlung)
- das ehemalige Rathaus (klassizistisch, nach den Plänen von Ferenc Kasselik, gebaut von 1832 bis 1835)
- das ehemalige Wohnhaus von Kálmán Mikszáth
- römisch-katholische Kirche Szentháromság (barock, 1740–1746)
- evangelische Kirche (barock, 1785–1786)
- ehemaliges Balassa Hotel (klassizistisch, Sándor Petőfi war hier zweimal Gast.)
Söhne und Töchter der Stadt
- Károly Bérczy (1821–1867), Schriftsteller
- Károly Balogh de Mankó Bük (1879–1944), Richter, Staatsmann und Schriftsteller
- Josef Dobrovský (1753–1829), tschechischer Sprachwissenschaftler
- Károly Jobbágy (1921–1998), Dichter
- Péter Kőszeghy (* 1971), Komponist und Musikpädagoge
- Iván Markó (* 1947), Choreograph
- Márk Rózsavölgyi (1789–1848), Komponist
- Mátyás Szandai (* 1977), Jazzmusiker
- György Udvardy (* 1960), Erzbischof von Veszprém
- Ernő Zórád (1911–2004), Graphiker, Zeichner und Maler
- Viktória Eszményi (* 1959), Sängerin
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Stadt (ungarisch)
- Balassa-Gyarmat in A Pallas nagy lexikona (ungarisch)
- Luftaufnahmen von Balassagyarmat
Einzelnachweise
- ↑ http://www.geodesy.gov.sk/sgn/gnzOSN/gnzframe.htm
- ↑ Miklós Szabó: Nouvelles acquisitions latèniennes du Musée National Hiongrois. Communicationes Archaeologica Hongariae, 1985; S. 39 ff.; In: Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 109.